Trends im ThoughtWorks Technology Radar: Zwischen Augmented/Virtual Reality und Microservices-Architekturen
Die neue Ausgabe der halbjährlichen Studie des IT-Dienstleisters stellt die Themen AR/VR, neuartige Machine-Learning-Frameworks, Docker, PaaS, Microservices-Architekturen und crossfunktionale Entwicklungsteams heraus.
- Alexander Neumann
Zweimal im Jahr gibt der weltweit operierende IT-Dienstleister ThoughtWorks seinen Technology Radar heraus. Auf Basis von Projekterfahrungen werden hierin Empfehlungen zu den angesagtesten Themen fĂĽr Softwareentwickler gegeben. Im neuen Radar werden Augmented und Virtual Reality, neuartige Machine-Learning-Frameworks, Docker, PaaS (Platform as a Service), Microservices-Architekturen und crossfunktionale Entwicklungsteams besonders hervorgehoben.
VR/AR, Machine Learning und crossfunktionale Teams
In der Zusammenfassung zur neuen Ausgabe wird der Hardware aus den Bereichen Virtual und Augmented Reality wie Oculus Rift, HTC Vive und Microsoft HoloLens, aber auch Softwareplattformen wie OpenVR und Unity oder NLP-Werkzeugen (Natural Language Processing) wie Nuance Mix ein ausreichender Reifegrad bescheinigt, sodass sich damit nun Geschäftserfolge auftun können. Die Gefahr, sich mit unreifen Techniken auseinandersetzen zu müssen, ist demnach geringer geworden. Dafür mag es zur Herausforderung werden, dass das Wissen und andere Grundlagen in Unternehmen zum Erschaffen von AR- und VR-Inhalten mit der Geschwindigkeit der Hardwareentwicklung mithalten können.
Die lange Zeit vor allem in der Forschung hängen gebliebenen Themen Machine Learning und Künstliche Intelligenz sind den Radarautoren zufolge auf einmal in der Industrie angekommen. Das ist unter anderem Frameworks wie Nuance Mix und Googles TensorFlow, aber auch vielen anderen auf einmal quelloffenen Tools und Bibliotheken zu verdanken. Auftrieb haben diese Themen außerdem von der Kombination von Dingen wie Commodity-, GPU- und Cloud Computing bekommen.
Container-Techniken wie Docker sind natürlich nicht neu im Technology Radar. Sie sind gerade in Verbindung mit PaaS als gängiger Deployment-Infrastruktur und Microservices als hier gängigem Architekturparadigma so etwas wie ein Standardvorgehen für DevOps-Prinzipien folgenden Entwicklungsteams geworden. Dazu passt es, dass durch die Bildung crossfunktionaler Teams etwaige Kommunikationsprobleme anders gelöst werden als bei Unternehmen, deren Abteilungen siloartig aufgestellt sind.
Methodologie des Technology Radar
Der Technology Radar widmet sich den vier Themengebieten Techniken, Werkzeuge, Plattformen sowie Sprachen und Frameworks. Ein Kreis mit vier Ringen gibt als Analogie des Radars die jeweilige Art der Empfehlung an: Je weiter innen ein Thema angesiedelt ist, desto näher sollte er Unternehmen nach ThoughtWorks' Meinung sein. Dabei bedeutet "Adopt" die Empfehlung zur Anwendung. Themen im Bereich "Trial" verdienen zwar ernsthafte Tests, ihnen fehlt aber noch die nötige Reife. Was im "Assess"-Bereich liegt, ist der näheren Betrachtung würdig, sollte aber nur dann ausprobiert werden, wenn es perfekt zu passen scheint. "Hold" bezeichnet die Themen, über die zwar geredet wird, von deren Einsatz ThoughtWorks aber abrät – sei es wegen fehlender Reife oder sogar aufgrund fehlerhaften Eigenschaften. (ane)