D21-Bildungsstudie: Digitale Lebenswelt bleibt an vielen Schulen drauĂźen
Jahre nach der Initiative "Schulen ans Netz" sind viele Bildungseinrichtungen nicht im digitalen Zeitalter angekommen, hat die Initiative D21 herausgefunden. Es mangelt an ausreichend moderner Technik und breitbandigem Internet.
(Bild: initiatived21.de)
Lücken im Bereich digitale Bildung hat die Initiative D21 In einer Sonderstudie zur Vernetzung von Schulen aufgedeckt. Während 94 Prozent der Schüler ein Smartphone und 70 Prozent ein Laptop privat nutzen, bleibt der Overhead-Projektor neben dem Beamer das bei Weitem am häufigsten verfügbare Gerät für den Unterricht. 73 Prozent der Lehrkräfte müssen die digitale Technik in den Schulen selbst administrieren oder warten. Genauso viele bemängeln die Geräteausstattung, 56 Prozent die Internetgeschwindigkeit.
Um die Internetkompetenz der Bundesbürger ist es laut dem neuen D21-Digital-Index insgesamt nicht gut bestellt. Die Bildung, das große Thema auf dem "nationalen IT-Gipfel" am Mittwoch in Saarbrücken, soll es nun eigentlich richten. Doch auch hier hapert es bislang schon in den Grundbereichen Infrastruktur und Netz, wie die repräsentative Umfrage von Kantar TNS unter Schülern, Eltern und Lehrern nach dem Digitalisierungsgrad in Schulen, Zuhause und im Privaten ergeben hat.
Ausbilder mit mangelnden Fertigkeiten
"Die Lebenswelt fast aller Schüler und vieler Lehrkräfte ist eine digitale und dennoch muss diese Realität an vielen Schultoren noch immer draußen bleiben", heißt es im Fazit. 62 Prozent der Ausbilder räumen ein, dass ihre eigenen mangelnden Digitalfertigkeiten eine Hürden für den Einsatz neuer Medien im Unterricht sind; etwas über die Hälfte bildet sich regelmäßig selbst in diesem Bereich fort. Die Mehrheit der Befragten spricht sich für digitale Medien als grundlegenden Bestandteil aller Schulfächer aus. Programmierkenntnisse werden von 17 Prozent der Lehrer, 35 Prozent der Schüler und 45 Prozent der Eltern als wichtig bezeichnet.
Die Meinungsforscher machten auch Schulen aus, die bereits mit einem digitalen Schwerpunkt aufwarten oder eine im IT-Bereich zertifizierte Institution sind. 69 Prozent der dortigen Lehrer bilden sich regelmäßig zu verschiedenen digitalen Themenschwerpunkten fort und Schüler erhalten doppelt so häufig Angebote rund um das Thema Internet als an vergleichbaren gängigen Einrichtungen. Sie beherrschen so etwa auch fast doppelt so häufig eine Programmiersprache und gehen versiert mit Sicherheitsmechanismen wie Passwörtern um. (anw)