Compiler: GCC 7 ist "feature complete"

Ein Beitrag auf der Mailingliste der Compiler-Suite kündigt den Übergang in die dritte Entwicklungs-Stufe an. Ab sofort führen die Macher somit keine neuen Features mehr ein, sondern beheben lediglich Fehler.

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GCC7 ist feature complete
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Jakub Jelinek von Red Hat hat auf der GCC-Mailingliste das Ende der ersten Entwicklungsstufe von GCC 7 verkündet. Damit ist die GNU Compiler Collection "feature complete". Die GCC-Entwicklung hatte ursprünglich vier Stages, von denen die zweite seit GCC 4.4 zugunsten einer verlängerten ersten verschwunden ist. Somit startet nun Stage 3, die keine neuen Funktionen, sondern lediglich Bugfixes beziehungsweise Anpassungen erlaubt. Die abschließende vierte Stage bringt ausschließlich Fixes für Regressionen.

Die Laufzeitbibliothek libstdc++ bietet experimentellen Support für den kommenden C++17-Standard und hat beispielsweise die neue String-Klasse string_view an Bord. Auch die Datentypen std:variant und std::any sind Bestandteil der Run Time Library.

GCC 7 baut außerdem die Vorschläge zur Behebung von Tippfehlern aus, die GCC 6 für Feldnamen eingeführt hatte. Der Compiler hat nun auch Verbesserungsvorschläge für fehlerhafte Funktionsnamen, Makros und enum-Werten parat. So erkennt er beispielsweise, dass Entwickler mit der nicht vorhandenen Funktion gtk_widget_showall vermutlich gtk_widget_show_all meinten. Das Tool bietet ebenfalls Korrekturen bei fehlerhaften Präprozessor-Direktiven wie bei #endfi statt #endif an.

Seit 2014 folgt GCC einem jährlichen Releasezyklus, der jeweils im April mit einem .1-Release beginnt. Demnach dürfte GCC 7.1 im kommenden Frühjahr erscheinen. Die Neuerungen von Version 7 sind auf der Produktseite aufgelistet.

Siehe dazu auf heise Developer:

(rme)