Gentechnik in der Ökolandwirtschaft?

Bisher scheint ein Verfahren wie Gene Editing mit dem biologischen Landbau unvereinbar zu sein. Doch der Schweizer Agrarforscher Urs Niggli vertritt im TR-Interview eine etwas andere Position.

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Gentechnik in der Ökolandwirtschaft?

Steht den neuen Methoden des Gene Editing weniger ablehnend gegenüber als in der Vergangenheit der herkömmlichen Gentechnik: Urs Niggli

(Bild: Alex Spichale)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Katja Scherer

Von einem eher "simplen Weltbild" wie "Ökolandbau ist gut, Gentechnik ist böse", distanziert sich Urs Niggli, Direktor des Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) heutzutage. Der 1953 geborene Experte für Unkrautbiologie und -kontrolle spricht im Interview mit Technology Review über neue Verfahren, deren Einsatz durchaus sinnvoll für die ökologische Landwirtschft sei: "Gene Editing ist nämlich nicht nur deutlich präziser als herkömmliche gentechnische Verfahren, sondern auch schneller und günstiger", sagt Niggli in der aktuellen Ausgabe von Technology Review (jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich).

Niggli, der zudem ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel-Witzenhausen lehrt, glaubt, mit Genscheren wie CRISPR/Cas9 lasse sich "sehr viel Positives" bewirken. Es sei etwa möglich, im Verlauf der Züchtung einer Pflanze verloren gegangene Eigenschaften wieder zurückzuholen. Oder man könne Pflanzen resistent gegen bestimmte Krankheiten machen: "Wenn ich beispielsweise einen heimischen Gala-Apfel mit einem japanischen Wildapfel kreuze, um die Frucht resistent gegen eine bestimmte Pilzinfektion zu machen, kann ich beim Gene Editing ein einzelnes Gen in den Gala-Apfel einsetzen und fertig."

Das gesamte Interview mit Urs Niggli über die Vereinbarkeit von Ökolandwirtschaft und moderner Gentechnik lesen Sie in der Dezemberausgabe von Technology Review (im Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich). (inwu)