Elektrosmog vermindert Fruchtbarkeit von Mäusen

Italienische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Elektrosmog die Fruchtbarkeit von Säugetieren vermindern kann.

vorlesen Druckansicht 98 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Italienische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass extrem niederfrequente elektromagnetische Felder – so genannter Elektrosmog – die Entwicklung von Eifollikeln bei Mäusen stören. Die Mediziner können den Mechanismus dieser Störung noch nicht erklären, schlagen aber weitere Forschungsarbeiten vor. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Human Reproduction.

In ihren Versuchen hatten die Wissenschaftler Mäuse-Follikel über mehrere Tage Feldern von 33 beziehungsweise 50 Hertz ausgesetzt. Die normale Entwicklung der Follikel kann durch elektromagnetische Felder mit niedriger Frequenz empfindlich gestört werden, meinen nun Sandra Cecconi von der Universität L'Aquila und ihre Kollegen: "Unsere Ergebnisse werfen den Verdacht auf, dass solche elektromagnetischen Felder die weibliche Fähigkeit zur Reproduktion vermindern könnten, indem sie das Vermögen der Follikel, eine wichtige Entwicklungsstufe zu erreichen, reduzieren."

"Wir wissen noch nicht, warum das passiert," sagt Cecconi, "aber unsere Resultate zeigen an, dass die Felder eventuell den Regulationsmechanismus beeinträchtigen, der die somatischen Zellen im Follikel kontrolliert." Ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, lässt sich nicht so einfach überprüfen. Deshalb wollen die Forscher ihre Arbeit mit Tierzellen intensivieren. "Zu diesem Zeitpunkt haben wir noch keine Ahnung, ob beim Menschen das gleiche zu beobachten wäre. Aber es wäre klug, das zu untersuchen. Doch die Fruchtbarkeit des Menschen ist sehr kompliziert, und viele Faktoren können zusammenkommen, um sie herabzusetzen, und bei jeder Frau sind es meistens andere Faktoren." (wst)