Abfall-Auktion im Internet
Ebenso wie PCs, Fernsehgeräte oder Autos können künftig auch Abfälle und Wertstoffe über das Internet gehandelt werden.
Ebenso wie PCs, Fernsehgeräte oder Autos können künftig auch Abfälle und Wertstoffe über das Internet gehandelt werden. Unter der Web-Adresse www.clickwaste.de haben die Saarbrücker RAG Umwelt GmbH und ihre Bottroper Tochterfirma Clickwaste eine Internet-Auktion für Abfälle und Wertstoffe gestartet. Hier können nach dem Prinzip einer umgekehrten Versteigerung Abfälle und recycelbare Stoffe an Entsorgungsunternehmen in Deutschland veräußert werden.
In der Regel sucht sich der Müllerzeuger dabei den preisgünstigsten Entsorger aus. "Bei Kunststoffen, Metallen oder anderen Wertstoffen kann der Müllanbieter unter Umständen aber auch Geld für den Abfall bekommen", sagte Clickwaste-Content-Manager Hans Hermann. Die Versteigerungsdienstleistung ist für die Abfall-Erzeuger kostenlos, der Entsorger hingegen muss drei Prozent der Entsorgungssumme an die Auktionsbetreiber abführen. Über die Transportbedingungen müssen sich Anbieter und Abnehmer abseits der Netzauktion einigen.
"Clickwaste versteht sich als Marktstand für Müll-Geschäfte", erläuterte Hermann auf Nachfrage von c't. Für die Rechtmäßigkeit der Transaktionen übernehme die Handelsplattform keine Verantwortung. So sei es grundsätzlich auch denkbar, dass gefährliche Stoffe auf der Netzauktion verschoben würden. Allerdings müssen Verkäufer und Käufer vor dem Handel die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Auktion bestätigen. Dort gebe es einen Passus, der Käufer und Verkäufer dazu verpflichtet, die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, so Hermann.
Noch konzentriert sich die Plattform vor allem auf den deutschen Markt, in Zukunft will die Firma nach eigenen Angaben jedoch auch im Ausland, vor allem in England, Frankreich und Italien FuĂź fassen. (mbb)