Microsoft connect(); Release Candidate von Visual Studio 2017 steht bereit

Auf der Entwicklerkonferenz connect(); liefert Microsoft Details zur nächsten Version seiner integrierten Entwicklungsumgebung und stellt das neue Mobile Center vor.

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Microsoft connect(); Das nächste Visual Studio trägt die Versionsnummer 2017
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg
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Bisher gab es fünf Preview-Versionen des nächsten Visual Studio unter der internen Versionsnummer "15". Microsoft gab nun auf der Entwicklerkonferenz connect(); bekannt, dass der endgültige Produktname Visual Studio 2017 lauten wird und ab sofort als Release Candidate zum kostenfreien Download bereit steht.

Neben den bereits bekannt neuen Funktionen zeigte Nat Friedmann, Corporate Vice President für Mobile Developer Tools bei Microsoft, erst einmal eine grafische Ansicht der plattformunabhängigen, XAML-basierten Oberflächenbeschreibungssprache Xamarin Forms. Bisher konnten Entwickler XAML-Tags im Editor verfassen und sahen das Resultat erst zur Laufzeit. In Visual Studio 2017 sehen sie eine ständig aktualisierte Vorschau davon, wie die XAML-Tags zur Laufzeit gerendert werden.

Die grafische Gestaltung, die Entwickler von Windows Presentation Foundation (WPF), Silverlight oder Windows Universal Apps gewohnt sind, ist auf einer Xamarin-Forms-Oberfläche weiterhin nicht möglich. Eine aus anderen XAML-Varianten bereits bekannte Funktion der Analyse und Veränderung des XAML-Steuerelementbaums zur Laufzeit ist nun auch für Xamarin Apps unter dem Namen Xamarin Inspector in Visual Studio 2017 enthalten.

Das neue Visual Studio Mobile Center ist eine Cloud-Anwendung, die auf Github gehosteten Quellcode für iOS- und Android-Apps automatisch bei jedem Commit übersetzt, auf echter Hardware testet und erfolgreich getestete App-Pakete an Beta-Tester verteilt. Auch eine Nutzungsanalyse und Laufzeitfehlerüberwachung ist möglich. Die unterstützten Programmiersprachen sind Objective-C, Swift, Java und C# (Xamarin). Die Unterstützung für Cordova- und Windows Universal Apps ist geplant.

Visual Studio Mobile Center verwaltet Tests auf physischen Endgeräten.

(Bild: Microsoft)

Das Visual Studio Mobile Center, für das Microsoft einen Zugang zunächst nur restriktiv gewährt, ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Angebote HockeyApp und Xamarin Test Cloud. Die bisher in diesen Anwendungen angelegten Projekte will Microsoft im nächsten Jahr in das neue Mobile Center überführen.

Das neue Visual Studio for Mac, eine Erweiterung von Xamarin Studio, hatte Microsoft bereits Anfang der Woche angekündigt. Ab sofort steht es in einer Vorabversion zum Download bereit. Das endgültige Release wird für Visual-Studio-Abonnenten kostenfrei sein. Ebenso gibt es eine Community Version, die für Einzelkämpfer und kleinere Unternehmen nichts kostet.

Ein weiterer Schritt in Richtung Plattformunabhängigkeit der Microsoft-Produkte stellt .NET Core für das Tizen-Betriebssystem dar, das Samsung, seit Juni 2016 Mitglied der .NET Foundation, zusammen mit entsprechenden Visual-Studio-Werkzeugen entwickelt hat. Die einstmals harten Grenzen zwischen den Betriebssystemen und zugehörigen Herstellern verschwimmen immer mehr. Die .NET Foundation hat als weiteres Mitglied Google aufgenommen, während zeitgleich Microsoft nun Mitglied der Linux Foundation ist und dort zukünftig ein Vorstandsmitglied stellt.

Der Team Foundation Server "15" erhält ebenfalls den Produktnamen 2017. Er hatte bereits zuvor das Stadium Release Candidate 2 erreicht und steht nun als vollwertiges Release zur Verfügung. (rme)