Unterhaltungssoftware: Sinkende Preise drücken Umsatz

Die Umsätze mit Unterhaltungssoftware sind im Jahr 2000 im Mittel um nur noch 2,9 Prozent gestiegen. PC-Spiele-Umsatz wertmäßig gesunken.

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Von
  • Klaus Peeck

Die Umsätze mit Unterhaltungssoftware sind im Jahr 2000 im Mittel um nur noch 2,9 Prozent auf insgesamt 3,2 Milliarden Mark gestiegen, berichtet der Bundesverband VUD. Verantwortlich für diese ungünstige Entwicklung waren vor allem die Umsatzrückgänge bei PC-Spielen mit 4,3 Prozent auf nunmehr 1,4 Milliarden Mark, während der Umsatz an Edu- und Infotainment-Software um 3,5 Prozent anzog, allerdings auf ein vergleichsweise niedriges Niveau von 576 Millionen Mark.

Einzig bei den Konsolenspielen kann sich die Branche in Zufriedenheit üben, lag hier doch der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr bei satten 12,9 Prozent auf einen Gesamtwert von 1,2 Milliarden Mark. Vor allem der Pokemon-Hype schlug hier positiv in die Bücher durch und führte zu einer quasi Verdoppelung der Umsätze bei den Nintendo Gameboy-Anwendungen. Anders sieht es bei den klassischen Spielekonsolen aus - bei Nintendo-N64- und PlayStation-1-Software waren Umsatzrückgänge um 6 Prozent zu beobachten. Die Umsätze an Konsolenspiele machen übrigens einen Anteil von rund 38 Prozent am Gesamtmarkt aus.

Dass die Zeiten des ungehemmten Reibachs mit Spielesoftware vorerst vorbei zu sein scheinen, liegt laut VUD im Wesentlichen am sinkenden Preisniveau der Programme: Waren früher auch ausgesprochen hochpreisige Produkte gut absetzbar, muss der VUD jetzt den Trend zum Billigprodukt beklagen – rund 45 Prozent der verkauften PC-Spiele kamen in 2000 aus der Preisgruppe bis 25 Mark, bei den Edu- und Infotainmentprodukten waren es sogar über 66 Prozent. Angesichts dieses Trends konnten auch die beständig steigenden Stückzahlen den negativen Trend beim Umsatzzuwachs nicht mehr ausgleichen.

Interessant sind noch die vom VUD bekannt gegebenen soziografischen Daten über die Käuferschaft von Unterhaltungssoftware: Danach sind 75 Prozent der Käufer von PC-Spielen älter als 19 Jahre, während die Käufer von Edu- und Infotainmentprogrammen zu über 80 Prozent sogar älter als 29 Jahre sind. Besonders spiellustig zeigt sich auch der Osten der Republik: Während der gesamte bundesweite Umsatzanstieg – wie oben erwähnt – bei 2,9 Prozent lag, betrug er in den Neuen Bundesländern 8,9 Prozent, und bei den Programmen für Spielekonsolen war die Diskrepanz noch eindeutiger – einem Gesamtmarktzuwachs von 12,9 Prozent stand hier ein Anstieg um 33,9 Prozent in den Neuen Ländern gegenüber. (klp)