Rocket Internet: Bericht über Stellenabbau "entbehrt jeder Grundlage"

Die Berliner Holding des Startup-Inkubators soll viele Arbeitsplätze abbauen und sich strategisch neu orientieren, heißt es unter Berufung auf Insider. "Falsch", sagt das Unternehmen.

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Oliver Samwer

Rocket-Chef Oliver Samwer lässt dementieren.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.

Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet hat einen Bericht zurückgewiesen, demzufolge das Unternehmen massiv Arbeitsplätze abbaut sowie seine Geschäftsstrategie neu ausrichtet. Die Zahl der Mitarbeiter sei seit Ende vergangenen Jahres von über 400 auf unter 200 gesunken, berichtet das Manager Magazin unter Berufung auf Insider. "Unter der Hand" sei das Ziel ausgegeben worden, den Personalstand auf 100 Mitarbeiter zu senken.

"Den Bericht des Manager Magazins dementieren wir klar und deutlich", erklärte eine Rocket Sprecherin gegenüber heise online. "Die Behauptung, bei uns würden derzeit weniger als 200 und bis Jahresende sogar nur 100 Mitarbeiter arbeiten, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage." Wie viele Mitarbeiter derzeit am Standort Berlin arbeiten, will das Unternehmen nicht verraten. Eine aktuelle Mitarbeiterzahl werde Rocket wie üblich mit dem Jahresbericht für 2016 nennen. Zum Jahresende 2015 waren es laut Geschäftsbericht 425 Beschäftigte.

Das von den Samwer-Brüdern Oliver und Marc gegründete Rocket Internet baut Startups nach erfolgreichen Vorbildern auf. Zum Portfolio gehören verschiedene Lieferdienste und Versandhändler in aller Welt. Doch schreiben die Beteiligungen noch rote Zahlen. Eine Wertberichtigung auf die Fashion Group hat das Halbjahresergebnis der Holding schwer in Mitleidenschaft gezogen, der Verlust wuchs auf über 600 Millionen an.

Das Manager Magazin berichtet weiter, dass Rocket seine Geschäftstätigkeit vorwiegend auf Investitionen in andere Unternehmen und weniger auf eigene Gründungen konzentriere. Der "radikale Strategieschwenk" sei "aus der Not geboren", denn das Inkubationsmodell sei "gescheitert". Die Holding mutiere "zu einem rein opportunitätsgetriebenen Wagniskapitalfinanzierer". Auch davon will das Unternehmen nichts wissen: "Von einem Strategieschwenk kann keine Rede sein", sagt die Sprecherin. "Wir bauen nach wie vor Unternehmen auf und investieren in Erfolg versprechende Internet-Geschäftsmodelle." (vbr)