US-Heimatschutzbehörde zu Big Data: Bessere Datenanalyse statt neuer Datensammlungen
Ein Vertreter des U.S. Department for Homeland Security hat auf der Internet Of Things World erläutert, warum für ihn bei Big Data oft der falsche Ansatz gewählt wird.
(Bild: Nico Jurran / heise online)
Robert Griffin, stellvertretender Staatssekretär bei der US-Heimatschutzbehörde, hat auf der in Dublin stattfindenden Internet Of Things World bemängelt, dass im Internet der Dinge oft einfach nur neue Sensoren installiert würden. Die Bemühungen, den so entstehenden Datenmassen Herr zu werden verglich er mit dem Versuch, aus dem Wasserstrahl zu trinken, der aus einem Gartenschlauch schießt. Dabei gehe es darum, einen Wassertropfen zu erwischen; übertragen auf die Datenanalyse um einen "Tropfen nutzbarer Information". Dafür sei vor allem die Auswahl wichtig. Nach Meinung des stellvertretenden Staatssekretärs müsse man daher überlegen, wie sich die bereits vorhandenen Daten besser analysieren lassen.
Mehr Sensoren oder anderer Ansatz?
Als Beispiel nannte er die Herausforderung, den Beginn einer Grippewelle zu erkennen. Eine (theoretische) Möglichkeit wäre, Sensoren zu entwickeln und zu landesweit zu installieren, die Grippeviren erkennen und deren verstärktes Auftreten melden.
Tatsächlich könnte man nach Griffins Meinung aber auch daran denken, zu tracken, ob Apotheken verstärkt Medikamente gegen Grippesymptome verkaufen. Tatsächlich würden so auch rezeptfreie Medikamente erfasst. So ließen sich auch Erkrankte erfassen, bevor sie zum Arzt gehen. Doch der stellvertretende Staatssekretär geht noch einen Schritt weiter: Nach seiner Vorstellung ließen sich ebenso die Verkäufe von Taschentüchern und sogar von Orangen und Hühnersuppe in die Analyse einbeziehen.
Auch wenn Griffins Überlegungen nur ein Gedankenspiel sind und er keinen Hinweis darauf gab, dass seine Behörde derartige Datenanalysen durchführen kann, provozierte dieses Beispiel bei den Zuhörern erwartungsgemäß die Nachfrage nach der Gewährleistung des Datenschutzes und dem Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Laut Griffin seien hier tatsächlich eindringliche Diskussionen nötig. Er verwies auf die bestehenden Gesetze der USA – und erklärte, dass ihn die Problematik aber auch als Privatperson beschäftige. So überlege er zu Beispiel, ob er, der nachts gerne Eis esse, als Besitzer eines "smarten" Kühlschranks nur zufällig so viele Coupons für Eiscreme von seinem lokalen Supermarkt zugeschickt bekomme.
Update: Klarstellung, dass Griffin nicht behauptet hat, dass die genannten Analysen von seiner Behörde bereits durchgeführt werden oder auch nur möglich wären. (nij)