Linkedin-Übernahme: Microsoft will Outlook für andere Netzwerke öffnen

Der US-Softwarekonzern will mit Zugeständnissen für Wettbewerber die EU-Kommission dazu bewegen, grünes Licht für die Übernahme des beruflichen Netzwerks Linkedin zu geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Online-Netzwerk LinkedIn

(Bild: dpa, Jens Büttner)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft will sich mit der Öffnung seiner Outlook-Plattform für andere soziale Netzwerke die Zustimmung der EU-Kommission zur Übernahme von Linkedin sichern. Der US-Softwarekonzern habe angeboten, Outlook und die Outlook-API auch für Linkedin-Konkurrenten wie Xing zu öffnen, berichten US-Medien unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Darüber hinaus biete Microsoft an, dass Hardwarehersteller vorinstallierte Shortcuts für Linkedin löschen und durch andere Anbieter ersetzen können.

Direkten Zugriff auf den Datenschatz von Linkedin sieht das Angebot den Berichten zufolge nicht vor. Salesforce, das Microsoft im Bieterkampf um Linkedin unterlegen war, hatte die EU-Kommission um eine genaue Prüfung gebeten. Das Unternehmen argumentiert, dass die aus den Bewegungen der Nutzer auf Linkedin generierten Metadaten Microsoft einen unfairen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Das sei nicht mit einem Zugang zu APIs aufzuwiegen

Im Juni hatte Microsoft angekündigt, das soziale Netzwerk für Geschäftskontakte übernehmen zu wollen. Rund 26 Milliarden US-Dollar (knapp 25 Milliarden Euro) will sich der Konzern die Übernahme kosten lassen. Linkedin soll aber unabhängig bleiben. Bis Ende des Jahres soll das Geschäft unter Dach und Fach sein. Während die Aufsichtsbehörden in den USA, Kanada und weiteren Ländern bereits zugestimmt haben, steht die Entscheidung der EU-Kommission noch aus.

EU-Wettbewerbskommissarin Margarete Vestager hatte im Sommer erklärt, bei dem Verkauf eines so großen Datenbestands ganz genau hinsehen zu wollen. Die Kommission hat die Frist für eine Bewertung der Übernahme bis zum 6. Dezember verlängert. Sollten die Brüsseler Kartellwächter dann immer noch Bedenken haben, können sie eine genauere Prüfung des Vorhabens einleiten. Damit würde Brüssel Microsofts Pläne durchkreuzen, die Übernahme bis Ende des Jahres abzuschließen. (vbr)