Objektiv-Mietservice von Zeiss stößt auf gemischte Resonanz

Mit einem Objektiv-Mietservice für Fotoobjektive will Carl Zeiss Fotografen die Möglichkeit bieten, ihr Wunschobjektiv vor einem Kauf bis zu vier Wochen zu testen. Das Angebot aus Oberkochen stieß beim Fotofachhandel nicht auf einhellige Zustimmung.

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Objektiv-Mietservice von Zeiss stößt auf gemischte Ressonanz
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle

Fotografen mit Wohnsitz in Deutschland und Österreich haben ab sofort die Möglichkeit, Zeiss-Objektive über die Website lens4rent.de kostenpflichtig auszuleihen. Die Ausleihzeit beginnt bei einer Woche und lässt sich bis auf maximal vier Wochen ausdehnen. Die Preise pro Woche reichen von rund 45 Euro für das Objektiv Zeiss Classic Planar T* 1.4/50 bis hin zu 315 Euro für das Weitwinkelobjektiv Zeiss Otus 1.4/28. Die Lieferzeit beträgt zwei bis drei Werktage, die nicht auf die Ausleihzeit angerechnet werden. Ausleihbar sind die knapp 60 von Zeiss angebotenen Objektive in den sieben Produktfamilien Batis, Classic, Loxia, Milvus, Otus, Touit und ZM. Die Zeiss- Objektive, die von Sony verkauft werden, sind nicht über das Webportal von lens4rent.de zu leihen.

Der neue Online-Leihservice, der über die Berliner Agentur Scheuermann Werbung & Marketing abgewickelt wird und nach Aussage von Zeiss als Angebot zeitlich nicht befristet sein soll, richtet sich an Profis, Hobbyfotografen und Kunden, die eines oder mehrere Zeiss Objektive ausgiebig testen wollen, bevor sie sie kaufen. Kaufen kann der Kunde die Objektive über lens4rent.de jedoch nicht. Auch wird die Leihgebühr, die für die erste Woche etwa 7 Prozent des empfohlenen Kaufpreises ausmacht, beim Kauf im Fotofachhandel ebenso wenig angerechnet wie beim Kauf im Online-Shop von Zeiss.

Als Carl Zeiss Anfang November das Angebot bekannt machte, wunderte sich so mancher Händler ob des plötzlichen Vorstoßes von Zeiss ins Verleihgeschäft. So äußerte sich Klaus Bothe, Inhaber von Isarfoto Bothe in Icking gegenüber Markt Intern: "Wir sind bei der Meldung aus allen Wolken gefallen. Als Zeiss-Partner wären wir natürlich gerne in das Projekt involviert worden. Zum einen folgt Zeiss damit einem sich aktuell abzeichnenden Trend des Nutzens anstatt Kaufens, was gegenwärtig unter dem Stichwort 'Sharing economy' kursiert. … Zum anderen sehe ich hier einen Riss in der 'Consumer Journey‘, denn einige Kunden spielen mit Sicherheit … mit dem Gedanken, das jeweilige Objektiv zu kaufen". (keh)