Verlötete SSD im MacBook Pro: Apple will Daten mit Spezial-Tool retten

Apple stattet die hauseigenen Ladengeschäfte einem Bericht zufolge mit einem Werkzeug aus, das die Hauptplatine des 2016er MacBook Pro fasst und über einen speziellen Port die Daten der fest integrierten SSD auslesen soll.

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SSD Daten retten vom MacBook Pro

(Bild: 9to5Mac)

Lesezeit: 2 Min.

Mit spezieller Reparatur-Hardware will Apple Nutzern dabei helfen, Daten von der verlöteten SSD in der neuen MacBook-Pro-Modellreihe zu retten. Die Ladengeschäfte des Konzerns werden mit dem Tool ausgerüstet, wie 9to5Mac berichtet. Es handele sich dabei um eine Halterung, die Platz für die Hauptplatine des 2016er MacBook Pro bietet. Über einen speziellen Anschluss können dann die Daten des fest auf dem Logicboard integrierten Flash-Speichers ausgelesen und über USB-C an ein anderes MacBook Pro übertragen werden.

Diesen Weg zur Datenrettung wolle Apple Nutzer im Verlauf der Garantiezeit anbieten, merkt 9to5Mac an. Es soll bei verschiedenen Defekten rund um die Hauptplatine zum Einsatz kommen, etwa auch beim Ausfall des Fingerabdrucksensors Touch ID oder dem Versagen der Funkchips, da diese Komponenten ebenfalls auf dem Logicboard integriert sind. Wie die Übertragung der Daten bei aktiver Festplattenverschlüsselung FileVault funktioniert, bleibt vorerst offen.

Im neuen MacBook Pro mit Touch Bar ist die SSD zum ersten Mal (in der Pro-Reihe) fest verbaut. Schon seit Jahren setzt Apple für die Anbindung des Flash-Speichers auf eigene Steckverbindungen im MacBook Pro und MacBook Air, dafür haben aber stets Dritt-Hersteller passende Speichersticks auf den Markt gebracht. Bei dem 2016er-Modell ist die Entnahme der SSD – sei es zum nachträglichen Upgrade oder zur Datenrettung – nicht mehr möglich. Apple verkauft größeren Speicherplatz ab Werk: Der Wechsel von 512 GByte auf 1 TByte kostet etwa 480 Euro, für 2 TByte Speicherplatz veranschlagt der Hersteller 1440 Euro.

Die die verlötete SSD steckt sowohl im neuen 15-Zoll- als auch im 13-Zoll-Modell mit Touch Bar, im 2016er MacBook Pro ohne Multitouch-Leiste lässt sich die SSD noch entnehmen. Die feste Integration des Flash-Speichers hat Apple im vergangenen Jahr mit dem 12”-Retina-MacBook begonnen, den Arbeitsspeicher verlötet das Unternehmen schon seit längerem in den mobilen Macs.

Das Innenleben des MacBook Pro mit Touch Bar (3 Bilder)

Blick in das Innere des MacBook Pro mit Touch Bar und 13-Zoll-Display.
(Bild: iFixit)

(lbe)