Supercomputer: Dauerspitzenreiter ASCI Red verliert Führung (Update)

In der neuen, 16ten Top500-Liste der leistungsfähigsten Supercomputer musste Intels ASCI Red erstmals seit nunmehr dreieinhalb Jahren den Spitzenplatz räumen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 84 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Birkle

In der neuen, 16ten Top500-Liste der leistungsfähigsten Supercomputer musste Intels ASCI Red erstmals seit nunmehr dreieinhalb Jahren den Spitzenplatz räumen. Die mit rund 10.000 Pentium-Pro-Overdrives (333MHz Pentium II Deschutes) bestückte Maschine wurde in der Linpack-Leistung nun von IBMs ASCI White SP Power3 (8192 Power3 Prozessoren mit 375 MHz) deutlich übertroffen, die in diesem Benchmark mit knapp 5 Tera-Flops mehr als die doppelte Leistung erzielen kann. Dahinter folgen ebenfalls zwei Maschinen aus dem vom amerikanischen Staat mitfinanzierten Supercomputer-Programm ASCI (American Strategic Computing Initiative) von SGI und Intel.

IBM stellt damit nicht nur erstmals den Spitzenreiter, sondern konnte gleich neun Systeme unter den ersten 20 platzieren. Insgesamt kommen nun 43 Prozent aller in der Top500-Liste verzeichneten Systeme von IBM: ein rasanter Anstieg von 28 Prozent gegenüber der Liste vom Sommer 2000. Dahinter folgt Sun mit 18 Prozent und SGI mit 13 Prozent. Insgesamt stieg die Rechenleistung aller Top500-Systeme gegenüber der Juni-Liste um fast 40 Prozent von 64,3 TFlops auf 88,1 TFlops, was mehr als "Mooreschem Tempo" entspricht. (Das nach Intel-Gründer Gordon Moore benannte Gesetz geht von einer Verdoppelung der Chip-Komplexität alle 18 Monate aus und wird auch gerne auf die Steigerung der Performance übertragen.)

Auffällig ist, dass sich die Clustersysteme herkömmlicher Server immer stärker in Szene setzten. Ihr Anteil stieg von 11 Systemen im Sommer auf nunmehr 28. Cluster aus SMP-Maschinen (Constellations) sind ebenfalls auf dem Vormarsch, während die Anzahl reiner SMP-Computer von 120 auf 17 sank. Interessant ist auch die geografische Verteilung der Einsatzorte (mit leicht wachsender Tendenz für Europa): 241 Systeme stehen in Nordamerika, 177 Systeme in Europa, 63 Systeme in Japan und 19 Systeme in der restlichen Welt. (Christian Birkle) / (as)