Sony bringt neuen Multimedia-PDA mit Palm OS

Sonys neuer PDA soll Musik und Videos abspielen können und eine doppelt so hohe Bildschirmauflösung wie das Vorgängermodell besitzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 77 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marc Kersten

Seit einigen Monaten verkauft der japanische Unterhaltungselektronik-Gigant Sony auch so genannte persönliche digitale Assistenten (PDAs). Doch der Erfolg will sich nicht so recht einstellen. Mit dem jetzt in Japan vorgestellten Nachfolgemodell Clié PEG-N700C (Detailansicht) soll das anders werden.

Das Gerät soll Musik und Videos abspielen können, eine im Vergleich zu anderen mit Palm OS betriebenen PDAs doppelt so hohe Bildschirmauflösung besitzen und doch nicht mehr als 160 Gramm auf die Waage bringen. Mit seinem 33-MHz-Dragonball-Prozessor, 8 MByte RAM, USB-Schnittstelle und dem Memory-Stick-Erweiterungsschacht können sich auch die anderen technischen Werte sehen lassen.

Der neue Clié ist 71 mm breit, 118,5 mm hoch und misst 16,8 mm in der Tiefe; das Gerät ist damit größer als ein Palm V, aber kleiner als ein iPAQ-Pocket-PC. Im Inneren werkelt ein Palm OS 3.5.

Während die multimedialen Talente nicht ganz unerwartet kommen, überrascht die Display-Auflösung von 320 × 320 Pixeln, die sogar Microsofts Pocket PCs überflügelt. Inwieweit jetzige Palm-Programme davon profitieren, war zunächst nicht in Erfahrung zu bringen. Das reflektive, beleuchtete TFT-Display stammt aus Sony-Produktion, soll 256 Farben darstellen können und auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar sein. Der Bildschirm des Vorgängermodells hatte wegen seines schlechten Kontrasts und der geringen Leuchtdichte wenig Anklang gefunden.

Bei der Softwareausstattung kann der neue Sony-PDA mit einigen Zusätzen zu gewohnten Palm-OS-PDAs aufwarten: Ein Webbrowser, ein Bildbetrachter sowie Abspielsoftware für Musik und Videos gehören zum Lieferumfang, außerdem Tools zum Konvertieren von Musik in das Sony-eigene ATRAC-3-Format und zum Aufnehmen von Fernsehsendungen. 11 Stunden Laufzeit bei fortgesetzter Musikwiedergabe soll der Clié bieten, allerdings nur bei ausgeschaltetem Display; ansonsten ist der eingebaute Lithium-Polymer-Akku schon nach etwa drei Stunden am Ende. Ein optionaler 128-MByte-Memory-Stick speichert je nach Komprimierungsgrad zwei bis vier Stunden Musik. Mac- und Linux-User haben von all dem übrigens nichts: Die mitgelieferten Tools und auch die Synchronisationssoftware laufen nur unter Windows 98, 2000 und ME.

In Japan soll das Gerät bereits am 7. April zum Preis von 50.000 Yen (ca. 900 Mark) in die Läden kommen. Zugleich kündigte Sony ein Bluetooth-Modul für den Clié an, das ab Juni für 15.000 Yen verfügbar sein soll. Ob und wann man den neuen Sony-PDA auch in Deutschland kaufen kann, ist noch nicht bekannt. Gestern erst hatte Handspring einen besonders flachen Palm-Clone vorgestellt, der jedoch mit einem Monochromdisplay ausgestattet ist. Palm Computing soll angeblich zur CeBIT neue Modelle, darunter den m505 mit Farbdisplay, ankündigen. (mck)