Netztalk: Hate-Speech – Regiert im Internet der Mob?
Hey, Gutmenschen, hey, Trolle – falls ihr euch mal nicht in einem Internetforum an die Gurgel gehen, sondern direkt über sprachliche Gewalt, Rassismus, Feminismus, Politik, Lügenpresse und dieses Neuland streiten wollt, dann kommt am 29.11. nach Hannover!
(Bild: Pavillion Hannover)
"LĂĽgenpresse! Du *%&!? Kuh!"
Im Internet kann der Umgangston schon einmal rauer sein. Mit Sarkasmus gespickte Posts, mit schwarzem Humor durchtränkte Memes – das ist nichts Neues im Netz. Allerdings wird der Umgangston mittlerweile als rüde beschrieben. Häme, Zorn und Hass triefen aus einigen Kommentaren und Beiträgen. Auf politische, feministische und antirassistische Äußerungen folgen schnell hasserfüllte Parolen. Nachrichten und Artikel im Netz werden schnell mit Schaum vor dem Mund kommentiert und weitergeleitet, menschenverachtende und hetzerische Anmerkungen scheinen überhand zu nehmen.
Es stellt sich die Frage, ob am Ende gar nicht die Überwachungssysteme der Staaten, sondern die hasserfüllten NutzerInnen selbst die größte Bedrohung für die Meiungsfreiheit darstellen – zuerst im Netz, dann auf der Straße.
In einem neuen Netztalk im Kulturzentrum Pavillion Hannover, am Dienstag den 29. November um 19 Uhr, wird darüber diskutiert, ob und wie sich der Ton im Internet verändert hat und wie wir damit umgehen wollen.
Mit dem PubliÂkum sprechen
- Christina Dinar von der Amadeu-Antonio-Stiftung und Leiterin von no-nazi.net
- Helga Hansen, ReÂdakÂteurin beim Make-Magazin und Netzpolitik-Bloggerin
- sowie Martin Holland, Redakteur bei heise online.
ModeÂriert wird der Talk von JĂĽrgen Kuri, dem stellvertrenden Chefredakteur des ComÂputerÂmagazins c’t und Chef von heise online. Er wird seine Gäste auch zu ihren persönlichen Erfahrungen mit Hass im Netz befragen und mit ihnen Ursachen und Lösungsansätze erörtern.
Mit der Veranstaltung führen heise online, c’t und der Pavillon die Reihe Netztalk zu aktuellen und hintergründigen netzpolitischen Themen weiter. Der gesellschaftliche Wandel im digitalen Zeitalter soll dabei anhand verschiedener Aspekte reflektiert, digitale Kultur vermittelt und zugänglich gemacht werden. Der Eintritt ist frei.
Am 12. Dezember startet dann im Pavillon "Spamfilter 2016: eine Woche Netzkultur". Den Auftakt macht ebenfalls ein Netztalk: "Utopie & Dystopie der digitalen Gesellschaft" mit Elke Wittich und Markus Beckedahl, moderiet von Kristina Beer. (kbe)