SMS-Tippen bald einfacher

Handys sind von Natur aus klein und für die Eingabe von Ziffern ausgelegt. Das ist gut zum Telefonieren und Herumtragen, aber schlecht für die Eingabe längerer Texte. Geplagte SMS-Vielschreiber beklagen schon seit langem die fehlende Ergonomie bei der Texteingabe.

Das Problem sind die fehlenden Tasten. Um die 26 Buchstaben des Alphabets, plus Sonderzeichen, auf zehn Zifferntasten abzubilden, sind die Ziffern mehrfach belegt. Den gewünschten Buchstaben erreicht man durch Mehrfachtippen.

Letterwise ist eine neue Software, die das Schreiben von Texten auf Handys revolutionieren soll. Der Erfinder Howard Gutowitz setzt auf eine Kombination aus Kryptographie und Chaostheorie, um die wahrscheinlichste Eingabe zu erraten. Der Tippaufwand reduziert sich typischerweise um den Faktor drei.

Im Gegensatz zu rein wörterbuchbasierten Lösungen, wie T9, die Eingaben mit einem internen Wörterbuch abgleichen, bildet Gutowitz die Struktur einer Sprache in einem Algorithmus ab, der darauf aufbaut, wie oft bestimmte Buchstabenkombinationen in einer Sprache auftauchen. Das Ergebnis wird bereits während der Eingabe sichtbar und nicht erst hinterher. Anwender der T9-Technik mussten im Zweifelfsfall nach der Eingabe aus einer Liste möglicher Worte auswählen.

32 Sprachen hat Gutowitz mit seiner Firma auf diese Weise bereits abgebildet. Weitere sind in Arbeit. Der Vorteil des Systems liegt in der freien Skalierbarkeit des Algorithmus. Drei KB Speicherplatz sind bereits ausreichend, um ein funktionierendes Modell zu erstellen. Je mehr Speicherplatz verfügbar ist, desto präziser fällt die Vorhersage aus.

Wann die Schreiber von rund 20 Milliarden SMS im Monat, weltweit, von der neuen Technik profitieren werden, ist ungewiss. Zurzeit sucht Gutowski auf seiner Website interessierte Hersteller für seine Anwendung. (fro)