Handys sind trendiger als Zigaretten

Die britischen Forscher Anne Charlton und Clive Bates vermuten, dass das Mobiltelefonieren das Rauchen als Statussymbol von Jugendlichen ablösen wird.

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Von
  • Christian Rabanus

Die beiden britischen Gesundheitsforscher Anne Charlton und Clive Bates haben im British Medical Journal auf eine auffällige Korrelation zwischen dem Anstieg der Benutzung von Mobiltelefonen bei britischen Jugendlichen und einem Rückgang des Zigarettenkonsums hingewiesen. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift vermuten sie, dass einerseits das Handy genauso wie das Rauchen als Zeichen von Unabhängigkeit und Erwachsensein angesehen wird, andererseits aber die Jugendlichen nicht genug Geld haben, um sowohl zu Rauchen, als auch ein Handy zu benutzen. Da das Handy aber als innovativer eingeschätzt werde als das Rauchen, würden viele Jugendliche zugunsten des Mobiltelefonierens auf das Rauchen verzichten.

Als Plausibilisierung für ihre Hypothese führen die Wissenschaftler an, dass der Prozentsatz rauchender Jugendlicher in Großbritannien im Alter von 15 Jahren in den Jahren zwischen 1996 und 1999 von 30 auf 23 zurückgegangen sei. Im Zeitraum von 1997 bis 1999 sei dagegen der Prozentsatz der Handybenutzer in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen von zehn auf knapp unter 40 angestiegen. Die beiden Wissenschaftler rechnen damit, dass auch in Zukunft noch mehr Geld aus dem privaten Zigarettenetat abgezogen und für moderne Telekommunikationstechniken eingesetzt werden wird. (chr)