De Maizière zur Telekom-Störung: Urheber von Hacker-Angriff noch unklar

Nach dem Hackerangriff auf Hunderttausende Router der Deutschen Telekom will Thomas de Maizière noch keine Schuldzuweisung unterstützen. Möglicherweise seien die Angreifer weder ausschließlich staatlich noch ausschließlich kriminell motiviert.

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Deutsche Telekom

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)

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Von
  • dpa
Hackerangriff auf Telekom-Router

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat nach dem Hackerangriff auf Router der Deutschen Telekom zunächst eine eindeutige Schuldzuweisung vermieden. "Ich möchte da jetzt nicht spekulieren, wo die Herkunft ist", sagte er am Dienstag in Saarbrücken auf die Frage, ob der Angriff aus Russland erfolgt sei. "Möglicherweise ist die Grenzziehung dann von kriminellen Aktivitäten aus einem bestimmten Staat und den staatlichen Aktivitäten auch nicht ganz klar zu ziehen", fügte er hinzu. "Im Moment steht der genaue Urheber noch nicht fest."

Der Minister sprach von einem "vermutlich weltweiten Angriff auf sogenannte Router einer bestimmten Firma", nannte aber die Telekom nicht namentlich. Man habe diese Router "kapern" wollen, um weitere Angriffe zu führen. Dies sei "vermutlich gescheitert."

[Update 29.11.2016 13:39]:

Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann forderte derweil Änderungen im Strafrecht. "Die Täter müssen wissen, dass solche Handlungen und insbesondere die damit zusammenhängenden Vorbereitungshandlungen strafbar sind", teilte die CDU-Politikerin am Dienstag in Wiesbaden mit.

Hessen habe dazu eine entsprechende Gesetzesinitiative über den Bundesrat gestartet, die aber noch nicht umgesetzt sei. "Es wird endlich Zeit, dass wir mit Mitteln des Rechts auf diese Bedrohungslagen reagieren", sagte Kühne-Hörmann. Ihren Worten zufolge reicht das bestehende Strafrecht nicht aus, um solche Cyberattacken zu ahnden.

[Update 29.11.2016 14:26]:

Deutschland muss sich nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Zukunft auf weitere Hacker-Attacken einstellen. "Solche Cyber-Angriffe (...) gehören heute zum Alltag, und wir müssen lernen, damit umzugehen", sagte Merkel. "Man darf sich davon auch nicht irritieren lassen», mahnte die Kanzlerin. «Man muss nur wissen, dass es so etwas gibt, und lernen, damit zu leben." (mho)