Sechs Monate Haft für illegalen Softwarehandel
Ein Händler aus Stuttgart hatte Raubkopien verschiedener Hersteller, wie Micorsoft und Adobe, übers Internet verkauft.
Für den Verkauf illegaler Software muss ein Stuttgarter Händler für sechs Monate ins Gefängnis (Amtsgericht Stuttgart, Aktenzeichen 4Cs165Js9220/00). Das Gericht verhängte in dem Prozess Anfang Januar zusätzlich eine Geldbuße von 1.000 Mark. Nach Angaben des Verbandes Business Software Alliance (BSA) hatte der Verurteilte unter dem Pseudonym Peter Brenner Raubkopien im Internet verkauft. Über seine Website "sunshine warez" konnten beispielsweise Produkte von Microsoft, Adobe, Macromedia und Symantec geordert werden. Die Raubkopien gingen per Versand an die Besteller.
"Das Netz um Internetpiraten hat sich enger zusammengezogen", sagte Georg Herrnleben nach dem Urteil. Er ist bei der BSA für die Region Mitteleuropa zuständig. Herrnleben warnte ausdrücklich vor illegalen Praktiken: "Die Aufklärungsquote steigt stetig an." Der Softwareverband setze auch eigene Internet-Ermittler ein.
Hinter der weltweit operierenden BSA stehen Unternehmen wie Adobe Systems, Apple, Compaq, IBM, Intel, Microsoft und Novell. Der Verband möchte mit Aufklärungsprogrammen und gezielten Strafanzeigen das große Volumen raubkopierter Software eindämmen. Bis Ende letzten Jahres erreichten die BSA in Deutschland 1.318 Hinweise auf illegale Softwareangebote im Internet. Rund 47 Prozent der Hinweise wurden vom Softwareverband zurückverfolgt und 93 Prozent der entsprechenden Seiten geschlossen. (hod)