Schutzheiliger fürs Internet

Papst Johannes-Paul II. will den heiligen Isidor von Sevilla zum Schutzpatron der Internetnutzer und -Programmierer ernennen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Papst Johannes-Paul II. will den heiligen Isidor von Sevilla zum Schutzpatron der Internetnutzer und -Programmierer ernennen, melden die Nachrichtenagenturen unter Berufung auf "Verlautbarungen" aus "Vatikankreisen". Der heilige Isidor von Sevilla war bereits vor zwei Jahren für diese Funktion vorgeschlagen worden, eine endgültige Entscheidung des Kirchenoberhauptes steht aber noch aus.

Zur Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz ist die frohe Botschaft allerdings noch nicht durchgedrungen. Eine Sprecherin der Bischofskonferenz erklärte gegenüber heise online, man werde sicherlich informiert, falls ein solches Patronat verkündet werde.

St. Isidor, der im siebten Jahrhundert lebte, gilt als Autor der ersten Enzyklopädie "Etymologiae". In dem 20-bändigen Werk versuchte er, das gesamte weltliche und religiöse Wissen seiner Zeit zu erfassen. Der Vatikan, der seit 1996 online ist, könnte einen Internet-Schutzheiligen gut gebrauchen: Das Internet-Angebot des Kirchenstaates, das auf drei nach den Erzengeln Raphael, Michael und Gabriel benannten Servern verteilt ist und "mehrere tausend Dokumente" der katholischen Kirche und "Ansprachen des Papstes" umfasst, klemmt an allen Ecken und Enden. Die Such-Funktion der vatikanischen Website etwa verweigert stereotyp mit einem "connection refused" ihre Arbeit; auf das Geheimarchiv des Vatikans wird zwar verwiesen – der Surfer landet allerdings auf einer leeren Seite.

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