Neue-Markt-Firma GEDYS in der Krise

Der Braunschweiger Notes/Domino-Spezialist wird sein für dieses Jahr angepeiltes Umsatzziel um mehr als ein Drittel verfehlen.

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Von
  • Jürgen Kuri

"Die unentdeckte Perle am Neuen Markt", so bezeichnet sich der Braunschweiger Softwareanbieter, Notes/Domino-Spezialist und Lotus Business Partner GEDYS Internet Products selbst. Die Perle aber glänzt momentan nicht besonders: Das Unternehmen wird sein für dieses Jahr angepeiltes Umsatzziel von 16,5 Millionen Euro um mehr als ein Drittel verfehlen. Es sollen nur noch 10,5 Millionen Euro erreicht werden, teilte das am Neuen Markt notierte Unternehmen gestern am späten Freitagabend mit. Vor Zinsen und Steuern werde der Verlust von GEDYS 11,5 Millionen Euro betragen.

Schon Anfang Dezember kündigte GEDYS an, ein Viertel der Mitarbeiter zu entlassen, um Kosten zu senken. Damit reihte sich das Unternehmen unter die Lotus Busines Partner ein, die in die Krise schlitterten: teamwork musste Insolvenz anmelden, bei IntaWare nahm Mitgründer und Vertriebschef Joachim Weber wegen enttäuschender Geschäftszahlen seinen Hut. Sollten sich die Geschäfte bei GEDYS nicht dramatisch bessern, könnte es für die "Perle am Neuen Markt" ebenfalls eng werden. Bislang aber gibt sich der Vorstand noch optimistisch: Trotz der jetzt vorgelegten Zahlen halte das Unternehmen an dem Ziel fest, 2001 in die Gewinnzone zu kommen.

Als Grund für die herabgestufte Prognose gab GEDYS das laufende vierte Quartal an, in dem die Geschäfte schlechter liefen als erwartet. 1999 hatte das Unternehmen in den letzten drei Monaten noch rund 40 Prozent des Jahresumsatzes erzielt. Am Freitag fiel der Kurs der Aktie etwas weniger als der NEMAX50 (minus 8,8 Prozent) um 6,3 Prozent auf 3,70 Euro. Damit liegt der Kurs bei seinem 52-Wochen-Tief und ist von seinem 52-Wochen-Hoch bei 26 Euro weit entfernt. (jk)