AT&T und WorldCom starten mit Voice-over-IP

Plaudern übers Internet - die beiden Telekommunikations-Konzerte AT&T und WorldCom sind die beiden ersten großen Starter ins VoIP-Geschäft.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Götz Konrad

Die beiden US-Telekommunikations-Konzerne AT&T und WorldCom steigen ein ins Telefongeschäft via Internet: Voice-over-IP (VoIP) soll in den Netzen der beiden Firmen künftig den Austausch von Sprache, Fax und Daten über eine IP-Verbindung kombinieren. Bei AT&T ist der Service bereits erhältlich. WorldCom plant sein Debüt für März. AT&T bietet Geschäftskunden uneingeschränktes Fernsprechen über die Firmen-Netzwerke. WorldCom kündigt an, das Plaudern übers Internet sowohl mittels Unternehmens-Netzen als auch per Virtual Private Networks (VPN) zu ermöglichen.

AT&T und der Partner British Telecom haben es sich etwa zwei Milliarden US-Dollar kosten lassen, die neue IP-Dienste aufzubauen. Weniger die Qualität der Sprachübertragung als die Kostenerparnis führen beide Firmen als den Vorteil an, die komplette Kommunikation weltweit über IP laufen zu lassen. Bei WorldCom betont man aber, dass die Router den Sprachdiensten Priorität zuweisen würden. Auch wenn der Sprachverkehr im Datennetz wachse, werde dies keinen Verlust an Sprachqualität bedeuten, denn der Anteil sei immer noch recht gering.

AT&T bietet VoIP bereits über Router und in den Diensten MIS (Managed Internet Service) und MRS (Managed Router Service) an. Demnächst soll Internet-Telefonie integriert werden in Managed Data Networks, einen vollständigen weltweiten Service, der Transport, Zugriff und Router verwalten soll. VoIP läuft bei AT&T derzeit über die Modelle 2600 und 3600 von Cisco. Als Protokoll kommt der Standard H.323 zum Einsatz. AT&T kündigt an, ebenso SIP (Session Initiation Protocol) zu verwenden, wenn dieser Standard sich weiter verbreiten werde. Für die technische Weiterentwicklung arbeitet der Telekommunikations-Konzern dazu mit dem VoIP-Anbieter Net2Phone zusammen.

Die Firma WorldCom, die ihr IP-Netzwerk zu einer ganzen Produktlinie um so genannte Web Centers ausbauen möchte, will VoIP ab März in Frame-Relay- und ATM-Netzen anbieten, im vierten Quartal soll IP-Telefonie dann auch per Virtual Private Networks (VPN) möglich werden.

Im aufkommenden VoIP-Geschäft sind AT&T und WorldCom zunächst im zeitlichen Vorteil gegenüber Mitbewerbern, aber auch technisch haben sie mit Fiberglas-Backbones von Küste zu Küste und mehreren Daten-Zentren in den ganzen USA die notwendige Infrastruktur.(Götz Konrad) / ()