Niedersachsen bemüht sich um den E-Commerce

Gibt die Globalisierung der Wirtschaft Anlass zu angefeindeten Gipfeltreffen in Davos, sucht das Land Niedersachsen sein Stück vom weltweiten elektronischen Handelskuchen eher an der Basis. Die Initiative b-online, eine Schöpfung der hannoverschen Landesregierung, hält bis zum 10.2. Veranstaltungen von Göttingen bis Stade ab. Dabei stellen einzelne Unternehmer ihre Geschäftsmodelle zum E-Commerce dar, etwa den Marktplatz, der Restbestände an elektronischen Bauteilen billig vermakelt, bevor sie nach langem Möwchen-Dasein der Verschrottung anheim fallen.

Aber auch anderweitige Fachleute geben Einführungen in relevante Themen. Zu elektronischen Marktplätzen, Fernabsatzgesetz, effizientem Webauftritt und zur Wahl des richtigen Domain-Namens waren am Dienstag und Mittwoch sehr praxisnahe Beiträge zu hören. Den Abschluss der noch laufenden Serie bildet am Freitag die Gründungsmesse in Stadthagen.

Sehr publikumswirksam ließ sich anhand zusammengetragener Statistiken zeigen, welcher Surfer typischerweise welche Bereiche eines Web-Shops besucht, in welcher Reihenfolge er das tut, wie lange er dort verweilt und ob er auch mal wiederkommt. Wem die so gesammelten Daten gehören, entpuppte sich als ebenso faszinierende Fragestellung wie die Auswahl der besten Untersuchungstechniken.

Ob sich vielleicht auch der potenzielle Kunde für solche Erkenntniswege interessiert, und ob man ihn darüber informieren sollte, welche Spuren er hinterlässt, provozierte dagegen im Wesentlichen ein Achselzucken. Der Ratschlag, ein Internet-Händler möge sich auch um das Vertrauen seiner Besucher bemühen, bleibt unter diesen Umständen ein verschämtes Lippenbekenntnis. Für derlei Gesichtspunkte haben die Veranstalter einfach keine Fachleute vorgesehen – da gibt es durchaus noch Platz für eine Bewusstseinserweiterung. (hps)