Strafanzeige gegen TelDaFax-Vorstand

Der Interessenverband Telekommunikation (IVT) hat angekĂĽndigt, bei der Staatsanwaltschaft Marburg Strafanzeige gegen den TelDaFax-Vorstand Stefan Koch zu stellen.

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Der Interessenverband Telekommunikation (IVT) hat angekündigt, bei der Staatsanwaltschaft Marburg Strafanzeige gegen Stefan Koch, den Vorstand der insolventen TelDaFax, zu stellen. Der Verband vermutet Insolvenzverschleppung, da TelDaFax bereits seit drei Monaten in Zahlungsschwierigkeiten sei. Aus einer dem Verband vorliegenden E-Mail gehe laut IVT-Vorstand Klaus Marwede hervor, dass der TelDaFax-Vorstand dies auch gewusst hat. Nun seien Mitglieder des Verbandes betroffen, die sich nicht rechtzeitig nach einem neuen Anbieter umsehen konnten, was gerade für Geschäftskunden fatal sei.

Ein weiterer Vorwurf betrifft die Bezahlung von selbstständigen Vertriebsmitarbeitern. Diesen habe TelDaFax laut IVT-Vorstand Klaus Marwede auch für den März noch Aufträge erteilt, obwohl bereits abzusehen war, dass es zu Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte. Die Zahlung der fälligen Provisionen für diesen Monat soll noch ausstehen. Zudem vermutet Marwede, dass es sich hier um Scheinselbstständigkeit handeln könnte: "Da die Mitarbeiter oft exklusiv für TelDaFax gearbeitet haben, und ihr Einkommen zu einem ganz wesentlichen Teil auch nur bekamen, wenn sie an so genannten Montagsmeetings teilgenommen haben, gibt es zumindest Indizien für das Vorhandensein eines Angestelltenverhältnisses."

Oberstaatsanwalt Hans-Joachim Bölk wollte zu der Strafanzeige keine Stellung nehmen, da sie bislang noch gar nicht vorliege. Zudem prüfe die Staatsanwaltschaft bei Insolvenzverfahren ohnehin automatisch, ob Konkursvergehen vorliegen. Wann mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist, konnte Bölk nicht sagen. TelDaFax hat sich bisher nicht zu der Strafanzeige geäußert. (axv)