"Game Over" für Linux-Entertainmentkonsole
Die "Indrema"-Konsole, die auf Linux-Basis neben Videospielen auch einen Internetzugang, interaktives Fernsehen, DVD- und MP3-Playback bieten sollte, wird es nicht geben.
Die "Indrema"-Konsole, die auf Linux-Basis neben Videospielen auch einen Internetzugang, interaktives Fernsehen, DVD- und MP3-Playback bieten sollte, wird es nicht geben.
Anfang 2000 hatte John Gildred das Unternehmen Indrema gegründet, das zuletzt 50 Mitarbeiter beschäftigte. Das erste Modell unter dem Arbeitstitel L600 Entertainment System sollte in diesem Sommer für 299 US-Dollar angeboten werden. Für dieses Geld sollte der Käufer ein mit 600-MHz-Prozessor, 64 MB RAM, einem Grafikprozessor von Nvidia und vier USB-Ports ausgestattes Gerät bekommen. Optional sollte die Konsole mit einer 8, 30 oder 50 GByte großen Festplatte ausgestattet sein. Indrema plante, zum Start 30 Spiele anzubieten. Nach Angaben der Firma arbeiteten zudem bereits mehrere hunderte Entwickler an weiteren Indrema-Spielen. Ein Entwicklungskit für das Open-Source-System wurde auf der offiziellen Indrema-Site kostenlos zur Verfügung gestellt.
Nun teilte Gildred gegenüber Video Business Online mit, dass das Projekt gestorben sei. Zwar habe es viel Interesse an diesem Produkt gegeben, dennoch sei man nicht in der Lage gewesen, ausreichend Finanzmittel zu beschaffen.
Dass für Indrema keine Geldgeber gefunden werden konnten, dürfte nicht nur daran gelegen haben, dass jede Konsole mit Sonys Playstation 2 und der Xbox von Microsoft auf eine starke Konkurrenz gestoßen wäre. Vielmehr dürfte potentielle Finanziers auch abgeschreckt haben, dass auch diese finanzkräftigen Unternehmen Schwierigkeiten haben beziehungsweise bekommen dürften, auf dem Videospielsektor überhaupt noch Geld zu verdienen. Das kommt immerhin meist aus dem Spieleverkauf, von dem Indrema wohl weitaus weniger profitiert hätte.
Gildred will nun den Teil des Indrema-Projekts, der sich auf interaktives Fernsehen bezog, bei seinem neuen Arbeitgeber – einem japanischen Unterhaltungselekronikkonzern – weiterentwickeln. (nij)