AWS re:Invent: Amazon präsentiert neue Dienste und Funktionen für Entwickler

Amazon Web Services (AWS) hat auch gestern auf seiner Konferenz AWS re:Invent in Las Vegas eine Reihe neuer Services vorgestellt. Dieses Mal standen die Produkte für Entwickler im Fokus.

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AWS re:Invent: Amazon lockt Entwickler mit Cloud-Offensive
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Alexander Neumann
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Den zweiten Tag der Entwicklerkonferenz AWS re:Invent in Las Vegas hat Amazon Web Services (AWS) genutzt, neue Dienste und Funktionen vorzustellen, die sich vorrangig an Entwickler richten. Diesen Part übernahm Werner Vogels, CTO von Amazon.com.

Mit AWS CodeBuild gibt es nun einen erweiterbaren Service für das Übersetzen von Quellcode und das Ausführen von Unit-Tests, der mit anderen ALM-Services (Application Lifecycle Management) wie AWS CodeDeploy, AWS CodeCommit und AWS CodePipeline integriert ist. Seine Nutzung soll den Softwareentwicklungs- und -Deployment-Zyklus drastisch beschleunigen.

AWS X-Ray ist ein neuer Debugging-Service, um verteilte Anwendungen zu analysieren, zu visualisieren und darin Fehler zu suchen. Entwickler sollen damit Bottlenecks und Fehler in mit zum Beispiel EC2, Elastic Beanstalk, Amazon API Gateway betriebenen verteilten Cloud-Architekturen beheben und ihre Performance verbessern können. Das neue Personal Health Dashboard ist ein Service des AWS Service Health Dashboard, mit dem Entwickler einen Einblick in Probleme erhalten, die ihre Anwendung beeinträchtigen können.

Das vor Ort präsentierte AWS OpsWorks for Chef ist ein vollständig verwaltetes Chef Automate, das über den DevOps-Service für das Konfigurations-Management AWS OpsWorks verfügbar ist, um eine offenbar bessere Automatisierung kontinuierlicher Deployments zu bieten und unnötige manuelle Arbeiten zu reduzieren. Chef Automate ist ein im Sommer vorgestelltes Softwarepaket des DevOps-Experten Chef, mit dem sich im besten Fall der gesamte Softwareentwicklungsprozess automatisieren lassen soll. Darin finden sich unter anderem Chef für die Infrastruktur- und Cloud-Automatisierung, das frühere Chef Delivery für das Workflow-Management, InSpec für Compliance-Tests und Security-Automation sowie das Habitat zur Anwendungsautomatisierung.

Im Kontext des Amazon EC2 Systems Manager finden sich Werkzeuge für Installationspakete, Patching, Ressourcenkonfiguration und Automatisierung von Aufgaben auf EC2. Pinpoint ist ein neuer datengetriebener Service für mobile Apps, mit dem sich Nutzersegmente für deren Aktivierung definieren, dafür Kampagnen mit Push-Meldungen festlegen und die Ergebnisse nachverfolgen lässt.

AWS Shield wurde als eine Art Schutzschild gegen DDoS-Attacken (Distributed Denial of Services) vorgestellt, verfügbar als Shield Standard und Shield Advanced. Shield Standard bietet einen DDoS-Schutz für Kunden, die API Gateway, Elastic Load Balancing, Route 53, CloudFront und EC2 nutzen. Shield Advanced schützt vor höher entwickelten DDoS-Angriffen mithilfe eines DDoS-Response-Teams, das rund um die Uhr verfügbar sein soll.

Werner Vogels, CTO von AWS, war von Beginn an den Erfolgen des Cloud-Konzerns beteiligt.

AWS Batch soll als verwaltete Stapelverarbeitung in beliebiger Größenordnung fungieren, ohne dass eine Software für die Stapelverarbeitung zu installieren ist oder Server zu verwalten sind. Lambda@Edge soll es wiederum ermöglichen, Lambda-Funktionen in CloudFront Edge Locations (POPs) als Antwort auf HTTP-Requests auszuführen. Apropos Lambda – der Service zum Betreiben sogenannter serverloser Anwendungen unterstützt ab sofort die C#-Anwendungen. Als Basis dient hier die neue .NET-Core-Laufzeitumgebung.

Mit Blox steht nun eine Sammlung von Open-Source-Projekten für das Container Management und die Container-Orchestrierung bereit. Darunter finden sich ein Referenz-Scheduler und ein Service für das Erfassen der Daten auf einem Cluster. AWS Glue ist ein neuer Datenkatalog und ETL-Service, der dabei helfen soll, Daten zwischen Datenbeständen zu bewegen. Zugleich werden wohl zeitraubende Datenwiederherstellung, -Konversion, -Zuordnungen und Stapelverarbeitungsschritte vereinfacht und automatisiert. Schließlich sollen die AWS Step Functions die Komponenten verteilter Anwendungen durch visuelle Workflows koordinieren.

Wer die lange Anreise gescheut hat beziehungsweise kein Ticket mehr kaufen konnte, nachdem die Konferenz mehrere Wochen vor dem Start komplett ausverkauft war, kann viele der Sessions im Nachhinein als Aufzeichnung ansehen. AWS stellt die Aufzeichnungen kostenfrei auf dem Youtube-Channel des Unternehmens bereit.

(ane)