Halbleiterindustrie erwartet Stagnation in Europa

Die Ausrüster der Halbleiterindustrie rechnen wegen der weltweiten Schwäche am Chipmarkt auch mit einer Stagnation in Europa.

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  • dpa

Die Ausrüster der Halbleiterindustrie rechnen wegen der weltweiten Schwäche am Chipmarkt nach Angaben des Branchenverbandes mit einer Stagnation in Europa. In den nächsten beiden Jahren werde der Gesamtumsatz bei rund 6,5 Milliarden US-Dollar verharren, sagte der Europa-Vizepräsident des Branchenverbandes SEMI, Walter Rössger, am Mittwoch vor Beginn der internationalen Fachmesse SEMICON Europa 2001 in München. Weltweit erwartet Rössger dagegen ein Branchenwachstum in zweistelliger Höhe.

Im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz der Chip-Ausrüstungsindustrie nahezu verdoppelt. Nach Angaben von SEMI ergab sich ein Zuwachs von 25,5 Milliarden auf 48 Milliarden US-Dollar. Die Halbleiterbranche steigerte ihre Erlöse insgesamt um deutlich mehr als ein Drittel auf 203 Milliarden US-Dollar. Die Chipindustrie werde ihren dynamischen Prozess beibehalten, sagte Rössger. Der Verband geht aber vorerst von einem deutlich langsameren Wachstum aus. So rechnet er für 2001 nur noch mit einem Plus von rund 7 Prozent auf 217 Milliarden US-Dollar. Für das kommende Jahr wird ein Anstieg um knapp 10 Prozent erwartet.

"Die Märkte der Zukunft liegen in China und Taiwan", sagte Rössger. Dort sei der Bedarf in der Kommunikationstechnologie enorm. Seiner Einschätzung nach werde China mit zweistelligen Wachstumsraten im Anlagensektor in den nächsten Jahren sogar Europa und Taiwan überflügeln.

Im weltweiten Branchenverband SEMI haben sich rund 2.500 Hersteller von Maschinen und Materialien für die Halbleiter-Fertigung zusammengeschlossen. Ein Großteil der Mitglieder stammt aus Japan und Nordamerika. Auf der SEMICON Europa 2001 in München präsentieren sich Ende April rund 835 Aussteller. Der Verband erwartet mehr als 12.000 Besucher. Die Fachmesse wird seit 25 Jahren organisiert. Sie findet zum dritten Mal in Folge in München statt. (dpa) / (jk)