Real und Microsoft sträuben sich gegen Streaming-Standard

Eine Firmen-Gruppe unter FĂĽhrung von Apple hat eine Allianz zur Schaffung eines neuen, offenen Streaming-Standards geschlossen - doch fehlen Real Networks und Microsoft.

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Eine Gruppe von High-Tech-Firmen unter der Führung von Apple haben eine Allianz zur Schaffung eines neuen, offenen Streaming-Standards geschlossen – jedoch spielen mit Real Networks und Microsoft zwei "Big Player" nicht mit.

Die abwartende Haltung erklärt Microsoft mit den Einschränkungen, die sich ergäben, wenn sich das Unternehmen einem Streaming-Standard unterwerfen würde: "Wir glauben allgemein an Standards. Doch Standards können mit dem extremen Tempo, in dem sich die digitalen Medien weiterentwickeln, einfach nicht Schritt halten", meint David Fester, General Manager im Bereich "Digitale Medien". Dennoch wolle er nicht ausschließen, dass Microsoft später einsteigen wird. Real Networks ist zwar ganz und gar nicht der Ansicht Microsofts über die Hinderlichkeit von Standards in diesem Bereich, will aber dennoch vorerst nicht an einem (fremden) Standard mitarbeiten.

Nur scheinbar unbeirrt hiervon wurde mit der Internet Sreaming Media Alliance (ISMA) auch ohne die beiden Firmen die Allianz gegrĂĽndet, die Internet-Streaming-Standards auf den Weg bringen soll. Allerdnings bezweifeln selbst Mitgliedsfirmen wie Apple, Cisco, Kasenna, Philips oder Sun, dass das Ziel ohne Beteiligung von Microsoft und Real Networks erreicht werden kann.

Es ist jedoch sowieso nicht so recht klar, welche die Ziele die ISMA nun wirklich verfolgt. So erklärte zur Verwirrung aller Satish Menon, Chef-Techniker der Streaming-Software-Firma Kasenna und Befürworter der ISMA, dass es gar nicht darum gehe, neue Standards zu setzen. Vielmehr wolle die Allianz Spezifikationen bestimmen, an die sich Entwickler halten sollen. Im Visier der ISMA ist dabei vor allem MPEG-4. Microsofts Aussagen setzte Menon entgegen, dass nur standardisierte Systeme, die zusammen funktionieren, überhaupt eine schnelle Entwicklung ermöglichten.

Kritiker werten Apples neueste Anstrengungen im Streaming-Bereich denn auch nur als Versuch, durch einen Standard unter eigener Aufsicht wieder Vorteile im Kampf um das populärste Streaming-Format zu gewinnen. Schließlich machen Microsoft und Real Networks mit ihren Anstrengungen Apples QuickTime das Leben schwer. (nij)