VIAG Interkom schreibt weiter hohe Verluste
Hohe Kosten beim Erwerb der UMTS-Lizenzen und Investitionen fĂĽr den Netzaufbau lassen VIAG Interkom die Gewinnschwelle vermutlich erst 2005 erreichen.
Der Telekommunikationskonzern VIAG Interkom rechnet aufgrund seiner umfangreichen Investitionen auch in diesem Jahr mit großen Verlusten. Wie der Geschäftsführungsvorsitzende Maximilian Ardelt am Montag auf der Computermesse Systems 2000 mitteilte, "müsste es aber gelingen, etwas besser oder mindestens gleich gut zu sein, wie im letzten Jahr". Hohe Kosten beim Erwerb der UMTS Lizenzen und Investitionen für den Aufbau des neuen Netzes lassen VIAG Interkom die Gewinnschwelle vermutlich erst 2005 erreichen. Das Minus für das vergangene Geschäftsjahr betrug 1,5 Milliarden DM.
VIAG Interkom hatte im Sommer für etwa 16,5 Milliarden DM eine der sechs deutschen UMTS-Lizenzen ersteigert und wie Ardelt mitteilte, sieht sich der Konzern damit bei seinen Wachstumszielen voll im Plan. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz auf 2,1 Milliarden DM. Damit haben sich die Erlöse des Konzerns mehr als verdoppelt, so Ardelt. Eine weitere Steigerung wird das traditionell starke vierte Quartal erbringen, um das Jahresziel von drei Milliarden DM Umsatz zu erreichen (1999 waren es noch 1,7 Mrd. DM), denn es werden 300.000 neue Handykunden angestrebt. Damit hätte VIAG Interkom 3 Millionen Handy-Nutzer.
Wie Ardelt betonte, wird das Unternehmen auch unter dem neuen Mehrheitsbesitzer British Telecom im kommenden Jahr auf Kurs bleiben. "Die Veränderung bei den Beteiligungsverhältnissen werden weder im Tagesgeschäft noch bei der Zusammensetzung des Managements Entscheidendes ändern". München soll Sitz der Unternehmenszentrale bleiben und auch den Namen VIAG Interkom wolle man beibehalten. BT wird laut einer Optionsvereinbarung 2001 für gut 14 Milliarden DM den 45-Prozent-Anteil des neuen E.ON-Konzerns übernehmen und so seine Beteiligung verdoppeln. Zehn-Prozent-Gesellschafter bleibt die norwegische Telefongesellschaft Telenor.
Ardelt bekräftigte seine Forderung, eine "angemessene Korrektur" der UMTS-Versteigerung vorzunehmen. Er forderte den Bund auf, einen Teil der UMTS-Erlöse an die Unternehmen zurückzahlen. In der Ansicht bestärkten ihn auch die frühzeitig beendeten Versteigerungen in Italien und Österreich. (dpa)/ (dz)