Todesfälle bei Studie: Rückschlag für Krebs-Hoffnungsträger Immuntherapie

Die so genannten Immuntherapien bringen Hoffnung für Krebspatienten, denen bislang kaum zu helfen ist. Doch zwei neue Todesfälle zeigen, wie gefährlich dieser neuartige Ansatz werden kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 106 Kommentare lesen
Todesfälle bei Studie: Rückschlag für Krebs-Hoffnungsträger Immuntherapie

Juno-Chef Hans Bishop.

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Nach zwei Todesfällen hat Juno Therapeutics seine klinische Studie mit einer Immuntherapie für Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie unterbrochen. Bei einer Telefonkonferenz mit Anlegern sagte Juno-CEO Hans Bishop anschließend, das Unternehmen wolle seine erste Immuntherapie gegen Krebs weiterhin im Jahr 2018 herausbringen. Allerdings wurde nicht klar, ob Juno die problematische Studie komplett beenden und sich auf andere Therapien konzentrieren will, wie Technology Review online in „Todesfälle bei wichtiger neuer Krebstherapie“ berichtet.

Die so genannten Immuntherapien sollen dafür sorgen, dass das Immunsystem von Krebspatienten die Krankheit selbst erkennt und bekämpft. Bei der Juno-Studie wurden den Patienten dazu T-Zellen entnommen, außerhalb des Körpers genetisch verändert und ihm wieder zugeführt. Diese so genannte CAR-T-Therapie galt bislang als besonders aussichtsreich und sollte Menschen retten können, gegen deren Krebs nichts anderes mehr hilft. Andere Gruppen arbeiten an ähnlichen Therapien dieser Art.

Laut Terry Fry, einem Kinderkrebsarzt, der am National Cancer Institute der USA eine CAR-T-Therapie entwickelt, könnten diese Therapien potenziell „revolutionär“ für Patienten sein. Manche Betroffene seien nach einer solchen Therapie völlig vom Krebs befreit. Jedoch seien die Todesfälle in der Juno-Studie Anlass, neu nachzudenken, sagt Fry: „Die meisten dieser Patienten haben keine anderen therapeutischen Optionen, aber das bedeutet nicht, dass die Neurotoxizität akzeptabel wäre.“

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)