Systems: Handy statt Bargeld am Automaten
Die Wiesbadener Firma Paybox.net entwickelt gemeinsam mit Automatenherstellern einen Zigarettenautomaten, bei dem ĂĽber das Mobiltelefon bezahlt werden kann.
Raucher sollen ihre Zigaretten schon bald mit dem Handy bezahlen können. Die Wiesbadener Firma Paybox.net hat gemeinsam mit Automatenherstellern den nach eigenen Angaben ersten Zigarettenautomaten entwickelt, bei dem mit dem so genannten Paybox-System über das Mobiltelefon bezahlt werden kann. Mit der Neuentwicklung solle ein Standard für die etwa zwei Millionen Verkaufsautomaten in Deutschland geschaffen werden, sagte Paybox-Vorstand Eckhard Ortwein am Montag auf der Computermesse Systems 2000 in München.
Derzeit gebe es in Deutschland 800.000 Zigarettenautomaten, sagte Elmar Götz von der Automatenfirma Sielaff. Bei dem neuen Modell können registrierte Paybox-Mobilfunkkunden einfach durch Eingabe ihrer Geheimzahl Zigaretten am Automaten ziehen. Auch der Jugendschutz sei durch das System gewährleistet, betonte Götz.
Das Paybox-System eignet sich für jedes Mobilfunktelefon, WAP-Funktionen sind nicht erforderlich. An Paybox ist die Deutsche Bank mit 50 Prozent beteiligt. Das System startete im Mai 2000, zunächst mit 50 Vertragshändlern im Internet. Beim Einkauf per PC füllt man den Warenkorb auf der Web-Site des Paybox-Vertragshändlers per Mausklick und wählt dann unter den Zahlungsoptionen "paybox" aus. Nachdem das Paybox-System die Kundendaten erfasst hat, ruft es ihn auf dem Handy an, sodass man den Kauf per PIN-Eingabe bestätigen kann. Daraufhin zieht das Paybox-System den Betrag vom zuvor definierten Bankkonto per Lastschrift ein. Bis Ende des Jahres will Paybox 500 Vertragspartner im Internet an sich gebunden haben.
Anders als mit Kreditkarten sollen beim Paybox-System die Teilnehmer auch untereinander Geschäfte tätigen können. Zentrale Schaltstelle soll dabei ein Sprachmailbox-System sein, das man unter einer gebührenfreien 0800er Nummer erreicht. Dieses fragt vom Empfänger der Transaktion den gewünschten Betrag sowie die Mobilnummer des Zahlenden ab. Der zweite Schritt verläuft wie beim Online-Shopping – die Sprachbox ruft den Zahlenden an und läßt sich die Transaktion bestätigen. (dz)