Insekten sollen mit künstlichen Viren geschädigte Pflanzen retten

Scharen von gutartigen Insekten könnten in einigen Jahren dabei helfen, verwelkende oder kranke Feldfrüchte zu retten: Über Viren sollen sie ihnen genetisches Material zur Verteidigung bringen.

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Insekten sollen mit künstlichen Viren geschädigte Pflanzen retten
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

In einem neuen Programm der US-Forschungsagentur Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) sollen Wissenschaftler einen Virus entwickeln, über den Insekten nützliches genetisches Material an Pflanzen übertragen. Dadurch könnten von Schädlingen oder Krankheiten befallene Feldfrüchte schneller und effizienter gerettet werden als mit Insektiziden, berichtet Technology Review online in „Insekten als Pflanzenfreunde“.

Um Pflanzen von Krankheiten – natürlichen ebenso wie künstlich erzeugten – zu befreien und ihnen zur Erholung zu verhelfen, planen die Forscher den Einsatz der so genannten Gentherapie. Dabei kommen harmlose Viren als Transportmittel zum Einsatz, um neues genetisches Material in Zellen zu bringen und so Krankheitssymptome zu beheben oder umzukehren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Insekten als die natürlichen Träger der meisten Pflanzenviren defensive Gene an Pflanzen übertragen könnten. Insekten lassen sich schnell züchten und könnten noch innerhalb derselben Anbausaison freigesetzt werden.

Derzeit holt die DARPA Vorschläge von Wissenschaftlern an Universitäten und in der Wirtschaft zur Entwicklung eines Pflanzenvirus ein, der genetisches Material tragen und an reife Pflanzen weitergeben kann. Später müsste geklärt werden, welche Insektenart diesen Virus aufnehmen könnte. "Wir wollen Werkzeuge entwickeln, die uns in die Lage versetzen, die Lebensmittelversorgung im Inland wie international zu stabilisieren“, erklärt Blake Bextine, Leiter des DARPA-Programms.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)