Bezahlbare "Mixed"- und "Merged Reality" unter Windows 10: Projekt Evo

Die mit der HoloLens möglichen Augmented-Reality-(AR-)Anwendungen sollen 2017 auf Mittelklasse-Notebooks und -PCs laufen, die nötigen Brillen ab 300 Euro zu haben sein.

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Microsoft und Intel: Projekt Evo für Windows-10-PCs

Microsoft und Intel: Projekt Evo für Windows-10-PCs

(Bild: Microsoft)

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Mixed Reality, Merged Reality, Augmented Reality, AR: Wie immer man die Technik nennen mag, die mit AR-Brillen wie der Microsoft HoloLens möglich ist, sie soll jedenfalls billiger werden. Dazu kooperieren Microsoft und Intel im "Projekt Evo". Ende 2017 – also wohl mit den dann erwarteten "Coffe Lake"-Prozessoren – soll der Integrierte Grafikprozessor (IGP) für "Merged Reality" ausreichen, wie Intel seine AR-Technik nennt.

Bis dahin will Intel gemeinsam mit Microsoft sicherstellen, dass eine Reihe besser ausgestatteter PCs und Notebooks mit aktuellen Core-i-Prozessoren der sechsten und siebten Generation (Skylake/Kaby Lake) Merged Reality flüssig darstellen.

Für dieses "Projekt Alloy" hatte Intel schon 2015 den Datenbrillen-Spezialisten Recon übernommen, im März die Firma Replay Technologies und zwischendrin 30 Prozent an Vuzix. Microsoft wiederum will Anfang 2017 mit dem Creators Update für Windows 10 die Holographic Platform der HoloLens für Mixed Reality in Windows 10 integrieren. Mit diesem Creators Update sollen dann von mehreren Anbietern AR-Brillen zu Preisen ab 300 Euro kommen, darunter auch kabellose Brillen. Microsoft spricht jetzt von Head Mounted Displays (HMDs) und erwähnt etwa auch die S1 des chinesischen Herstellers 3Glasses.

Was genau das Projekt Evo zusätzlich bringen soll, bleibt diffus. Konkret genannt werden Fernfeld-Mikrofone – vermutlich Arrays aus zwei oder mehr Mikrofonen –, um Sprachsteuerung und Assistenzfunktionen via Cortana auch in größeren Räumen nutzen zu können. Auch die Grafikausgabe soll aktuelle Funktionen beherrschen wie 4K-/UHD-Auflösung, HDR und Wide Color Gamut wie beim kommenden All-in-One-PC Microsoft Surface Studio. Weiter nennt Microsoft noch verbesserte Sicherheit und komfortable Nutzer-Authentifizierung mit Hello.

Microsoft kündigt auch attraktive Mixed-Reality-Medien an. "Mehr als 20.000 Windows-Apps" stünden dafür bereit, der Edge-Browser zeige WebVR-Inhalte und ermögliche es, 3D-Objekte per Drag-and-Drop in die physische Umwelt des HMD-Trägers zu holen. Die Windows-10-App "Filme & TV" soll 360-Grad-Videos anzeigen können. Und auf der Game Developers Conference (GDC 2017) Ende Februar in San Francisco sollen Spiele-Entwickler Zugriff auf HMD Developer Kits bekommen. (ciw)