BlackBerry nennt jetzt alles anders

Um den Schwenk vom Smartphone-Hersteller zum Softwareanbieter zu vollziehen, benennt BlackBerry sämtliche Produkte um. Die Marken Good und Watchdox verschwinden. In Zukunft heißt alles BlackBerry.

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BlackBerry nennt jetzt alles anders
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Mit einem großen Rebranding will BlackBerry die Plattform BlackBerry Secure etablieren und benennt alle eigenen und zugekauften Produkte um. Aus BES12 wird UEM (Unified Endpoint Management), statt Good Dynamics heißt es in Zukunft BlackBerry Dynamics, aus WatchDox wird BlackBerry Workspaces, dazu gibt es ein SDK, mit dem sich Apps für UEM, Workspaces und Dynamics fit machen lassen. BlackBerry 2FA hieß bisher Strong Authentication und BlackBerry Enterprise Identity behält ausnahmsweise seinen Namen.

UEM Console

(Bild: BlackBerry)

Sinn der Übung ist die Wahrnehmung im Markt zu ändern. BlackBerry hat große Anstrengungen unternommen, um alle möglichen Endgeräte von iOS, über Android mit Android for Work und Samsung Knox, bis zu Windows Mobile in eine gemeinsame Management-Lösung zu integrieren. Wahrgenommen wird die BlackBerry-Plattform dagegen nur als für BlackBerry-Smartphones notwendiger Server, was vor vielen Jahren mit BES 5.x auch tatsächlich richtig war. Heute dagegen beherrscht BES/UEM auch das Device Management und das Application Management auf allen mobilen Geräten.

Mit der Übernahme des Konkurrenten Good Technology hat BlackBerry dazu eine Reihe von Anwendungen erworben, die nun sukzessive mit UEM verbunden werden. BlackBerry kombiniert hier die besseren Client Apps mit dem eigenen besseren Server. Die MDM-Funktionen des Good Servers werden durch den UEM-Server ersetzt. Auch das Management-Interface wird in den UEM-Server integriert. Die Serverkomponenten für die Good Dynamics-Plattform werden als Bestandteil des UEM-Server installiert.

Im Januar erscheinen dann die Good Anwendungen Work, Access, Connect, Share, Tasks und Notes mit neuem BlackBerry-Branding. Aus Good Work, einem Container für Mail, Kontakte, Kalender und Dokumente wird dann BlackBerry Work. Access ist ein Browser, der einen sicheren Zugriff auf Intranet-Anwendgen bietet, Connect ist ein Chat-Client, Share synchronisiert Dateien und Tasks bzw. Notes synchronisieren mit den Outlook-Postkörben. Die Anwendungen erscheinen in einem eigenen Launcher zusammen mit zahlreichen anderen Apps, die für Good Dynamics entwickelt wurden. So lassen sich betriebliche Daten auch in einem privaten Gerät sicher abschotten, ohne das Gerät einem allgemeinen System-Management zu unterwerfen.

Good hat außer Dynamics noch eine ältere, in Deutschland weit verbreitete Architektur mit dem Namen Good for Enterprise (GfE). Anwender dieser Plattform will BlackBerry gerne migrieren. Dazu fehlt aber bisher vor allem die Unterstützung von Notes in BlackBerry Work, vormals Good Work. Das Problem ist bekannt, an einer Lösung wird gearbeitet, aber BlackBerry kann noch nichts ankündigen.

Auch wenn BlackBerry sich nun als Software-Anbieter positioniert, unterstützen die Kanadier weiterhin ihre Mobilgeräte. Für die Smartphones mit BlackBerry 10 erschien diese Woche die Version 10.3.3, die nur zum Zweck einer NIAP-Zertifizierung, besser bekannt als Common Criteria, entwickelt wurde. Für die Android-Distribution verteilt BlackBerry den Dezember-Fix an PRIV und DTEK60. Der letzten Monat für den DTEK50 ausgefallene November-Fix ist ebenfalls erhältlich, der Dezember-Fix soll bald folgen. Die Verteilung bei den DTEK50 wird dadurch erschwert, dass die Geräte über verschiedene Kanäle mit unterschiedlichen Freigabe-Prozessen angeboten wurden. Den DTEK60 dagegen gibt es nur über die Handelsdistribution, was die Verteilung der Updates erheblich beschleunigt. BlackBerry bleibt hier weiter im Obligo, den Kunden diese verschlungenen Pfade zu erläutern. (vowe)