Airbnb und erste US-Großstädte nähern sich an

In der Vergangenheit war die Unterkunftsvermittlungsplattform mit verschiedenen Stadtverwaltungen im Clinch. Nun hat sich Airbnb mit New Orleans auf Rahmenbedingungen geeinigt. Auch San Francisco signalisiert ein Entgegenkommen.

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Airbnb

(Bild: dpa, Jens Kalaene/Symbolbild)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Airbnb steht seit einiger Zeit ordentlich unter Druck: Vor allem internationale Metropolen werfen der Unterkunftsvermittlungsplattform vor, durch ihr Geschäftsmodell für eine Verknappung von dringend benötigtem Wohnraum zu sorgen und so die Mietpreise weiter in die Höhe zu treiben. In der Folge erließen viele Städte Regelungen gegen die Vermietung von Wohnraum als Ferienwohnungen – wogegen Airbnb juristisch vorging.

Nun scheint sich das Blatt langsam zu wenden: Nach US-amerikanischen Medienberichten hat Airbnb mit der Stadt New Orleans einen Deal geschlossen, der eine Reihe von Zugeständnissen seitens der Plattform beinhaltet: So soll sich Airbnb verpflichtet daben, der Stadtverwaltung Namen und Adressen der Vermieter zu nennen – und nun offiziell die Ansicht der Stadt teilen, dass sich die Gastgeber registrieren und eine Erlaubnis einholen müssen.

Weiterhin soll Airbnb zugestimmt haben, künftig keine Kurzzeitmieten mehr im bekannten "French Quarter" anzubieten. Da von dem Tourismus in dem Viertel viele Hotels leben, könnte es sich hierbei um ein Zugeständnis an deren Betreiber handeln. Schließlich soll Airbnb noch die maximale Mietdauer für Häuser beschränken und für Kurzzeitmieten Hotelsteuern einkassieren.

Die Vereinbarung zwischen Airbnb und New Orleans kommt, nachdem das Unternehmen gegen eine von der Stadt San Francisco geplante Meldepflicht mit einer Klage gescheitert ist. Auch dort scheint sich die Lage aber etwas zu entspannen: Gerade legte San Franciscos Bürgermeister Ed Lee sein Veto gegen eine Regelung ein, nach der Einwohner ihre Häuser und Apartments nur maximal 60 Tage im Jahr über Airbnb hätten vermieten dürfen.

Airbnb darf künftig mit weniger Einschränkungen Zimmer und Wohnungen in San Francisco vermitteln.

Komplett ausgestanden sind die Streitigkeiten zwischen Airbnb und den Großstädten aber noch nicht: In New York sind inzwischen kurzfristige Vermietung über AirBnB verboten. In Barcelona soll Airbnb wegen des Verstoßes gegen Auflagen sogar 600.000 Euro Strafe zahlen; das Unternehmen kündigte bereits an, gegen diese Entscheidung juristisch vorzugehen. Und deutsche Rechtsexperten streiten immer noch, wie das in Berlin seit dem 1. Mai das sogenannte Zweckentfremdungsverbot auszulegen ist. (nij)