Nextcloud 11 mit Volltextsuche

Ein globales Adressbuch, Volltextsuche und die Integration von Spreed.ME erweitern den Funktionsumfang von Nextcloud. Dazu kommen Maßnahmen, um die Sicherheit der Installation zu erhöhen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Nextcloud 11 mit Volltextsuche

(Bild: Nextcloud)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Bundesmann

Mit Version 11 bringt Nextcloud neue Sicherheitsfunktionen und bietet Nutzern Volltextsuche sowie die Kollaborationssoftware Spreed.ME. Damit veröffentlicht die Nextcloud GmbH nach lediglich drei Monaten bereits wieder ein Major Release seines Filesharing-Produkts. Nicht nur in der Versionsnummer entfernt sich der Fork immer mehr vom Ursprung ownCloud.

Eine Verzögerung nach mehreren fehlgeschlagenen Authentifizierungen soll Brute-Force-Angriffen vorbeugen. Cross-Site-Scripting begegnet man durch Verwendung der Content Security Policy in Version 3.0. Heikle Aktionen wie administrative Tätigkeiten verlangen die erneute Eingabe eines Passworts. Außerdem lässt sich zur Authentifizierung Kerberos verwenden.

Nextcloud beherrscht Zweifaktorauthentifizierung zum Beispiel mit Time-Based One-Time-Password.

(Bild: Nextcloud)

Mit Universal 2nd Factor (U2F) und Time-Based One-Time-Password (TOTP) stehen Nutzern zwei Plug-ins zur Zweifaktor-Authentifizierung zur Verfügung. Anstelle von Passwörtern können sich Apps zudem per Token beim Server anmelden. In Zukunft sollen sich spezifischen Tokens und damit einzelnen Geräten detaillierte Rechte zuweisen oder entziehen lassen. In Version 11 lässt sich so lediglich der Zugriff auf die Dateien einschränken. Das ergibt etwa Sinn, wenn ein Smartphone nur Zugriff auf Kalender und Kontakte erhalten soll, um bei einem Verlust des Geräts die Dateien zu schützen. Für die detaillierte Auflistung der neuen Sicherheitsfunktionen hat Nextcloud einen eigenen Blog-Eintrag veröffentlicht.

Mit einem eigens entwickelten AppStore macht Nextcloud einen Schritt weg von ownCloud. Das System soll Apps nach dem Upload automatisch auf bestimmte Anforderungen überprüfen, etwa ob ein Plug-in nötige Schnittstellen besitzt.

Spreed.ME bietet Videotelefonie als Peer-to-Peer-Dienst. Konferenzen werden über einen zentralen Server organisiert, der entsprechend Ressourcen zur Verfügung stellen muss.

(Bild: Nextcloud)

Bei einer Analyse der Performance stellten die Entwickler fest, dass ein Großteil der Last durch Clientanfragen entsteht. Hat man viele Information mit anderen Nutzern geteilt, wächst die dafür nötige Zeit relativ stark an, selbst wenn nichts verändert wurde. Neue, optimierte Datenbankabfragen sollen hiermit schneller fertig werden.

Für die Volltextsuche muss Apache Solr installiert sein. Neben reinen Textformaten versteht das Tool auch Binärdaten.

(Bild: Nextcloud)

Zum ersten Mal wird auch die Kollaborationssoftware Spreed.ME (allerdings noch experimentell) enthalten sein. Nextcloud bietet außerdem zentrale Lookup Server. An diesen können Nutzer ihre Installation anmelden und die lokalen Zugänge dort registrieren. Das lässt sich für Federated Sharing verwenden, um Inhalte mit Nutzern anderer Nextclouds zu teilen. Ist auf dem Server Apache Solr installiert, lassen sich darüber Dokumente (reiner Text, Microsoft und LibreOffice, PDF, RTF, HTML und via Tesseract auch JPG und PNG) im Volltext durchsuchen.

(jab)