Akamai: Das Internet wird schneller und voller

Akamais Quartalsanalyse seines Content Delivery Networks zeigt Anstiege bei Durchschnitts- und Spitzengeschwindigkeiten. Deutschland bewegt sich im europäischen Mittelwert. Weltweite Spitze ist weiterhin Südkorea.

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(Bild: dpa, Ole Spata/Symbolbild)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan Bundesmann

Im Vierteljahresrhythmus berichtet Akamai, Betreiber eines der weltweit größten Content Delivery Networks (CDN), im Bericht State of the Internet von steigenden Geschwindigkeiten der Internetanschlüsse und den gerade noch ausreichenden IPv4-Adressen. Gerade hat das Unternehmen die Zahlen für des dritte Quartal 2016 vorgestellt.

Demnach gibt es allerdings inzwischen Regionen, in denen bereits viele Dienste über IPv6 angefragt werden. In Belgien etwa erfolgen 39 Prozent der Anfragen an Akamai über das neuere Protokoll, gefolgt von Griechenland mit 25 und Deutschland mit 22 Prozent. Die durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten liegen am höchsten in Singapur (162 MBit/s), Hong Kong (116,2 MBit/s) und Südkorea (114,2 MBit/s). Global beträgt dieser Wert 37,2 MBit/s. Die durchschnittliche Bandbreite liegt weltweit bei 6,3 MBit/s. An der Spitze der Liste stehen Südkorea mit 26,3, Hongkong mit 20,1 und Norwegen mit 20 MBit/s.

Beschränkt auf Europa sind die Top-3 Norwegen (20 MBit/s), Schweden (19,7 MBit/s) und Schweiz (18,4 MBit/s) bei der mittleren Geschwindigkeit. Die höchsten Spitzengeschwindigkeiten kann man in Rumänien (85 Mbps), Litauen (79,2 MBit/s) und Schweden (79 MBit/s) erreichen. Deutschland liegt mit durchschnittlich 13,7 und "Average Peak Connection Speed" von 55,5 MBit/s jeweils gerade in der unteren Hälfte. Schlusslichter sind in beiden Tabellen Griechenland und Zypern.

All diese Zahlen beziehen sich auf Kabel-Breitbandverbindungen. Mobilfunk ist ausgeklammert – in diesem Bereich sind die Daten weniger verlässlich, denn oft befinden sich zwischen CDN und Client noch Proxies, sodass die Geschwindigkeit zwischen den Endpunkten von den gemessenen abweichen kann.

Insgesamt sieben Anomalien machte Akamai im vergangenen Quartal aus. Auf Puerto Rico schnitt ein Stromausfall die Bevölkerung mehrere Tage lang vom Internet ab, in Libyen sowie im Sudan hatten die zentralen Internetprovider technische Probleme. Geplant waren die Olympischen Spiele, die vorhersehbare Spitzen im übertragenen Volumen mit sich brachten. Politisch motiviert waren anscheinend längere Phasen der Unterbrechung nach der Wiederwahl des Präsidenten von Gabun, Ali Bongo. Auch im Irak gab es Einbrüche im Datenverkehr während Massenprotesten gegen die Regierung. Um Unterschleif zu verhindern, ließen sowohl die irakische als auch die syrische Regierung während zentraler Prüfungsphasen das Internet sperren.

Neben dem zentralen Bericht veröffentlicht das Unternehmen zwei Zusatzberichte zu Sicherheit und Konnektivität und Tools zur Visualisierung der Daten. (jab)