Razorfish erstmals in den roten Zahlen
In Deutschland mĂĽssen 10 Prozent der Razorfish-Belegschaft nach Hause gehen.
Die New Yorker Internet-Consulting Firma Razorfish Inc., die auch in Deutschland drei Standorte unterhält, hat erstmals seit Firmengründung ein negatives Betriebsergebnis vorgelegt: Für das 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde ein Verlust im aktiven Geschäft von 19,8 Millionen US-Dollar ausgewiesen, gegenüber 5,8 Millionen US-Dollar Gewinn im Vorjahres-Zeitraum. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum von 52,7 Millionen auf 50,1 Millionen US-Dollar zurück.
Begründet wird die negative Geschäftsentwicklung mit "einschneidenden Veränderungen in der Internet-Industrie" und einer "zurückhaltenden Ausgabenpolitik der Unternehmen". Am Montag erst hatte Razorfish mitgeteilt, dass 400 der weltweit noch etwa 1.800 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.
Razorfish Deutschland arbeitet nach Angaben von Pressesprecherin Jessica Nitschke aber weiterhin profitabel. Genaue Zahlen zum Geschäftsergebnis wolle man derzeit aber noch nicht veröffentlichen. Infolge "interner Umstrukturierungen", die seit Oktober durchgeführt würden, seien die deutschen Standorte Frankfurt, Hamburg und München jetzt weniger stark von der Entlassungswelle betroffen als andere Länder. "Wir werden mit einer 10 Prozent kleineren Belegschaft die kommenden Aufgaben angehen", beschreibt Nitschke die Situation der noch etwa 150 Angestellten von Razorfish Deutschland. Bis Ende des Jahres soll die Mitarbeiterzahl durch Einstellung von qualifizierten Fachkräften wieder auf den jetzigen Stand gebracht werden. Zum Kunden-Portfolio von Razorfish Deutschland gehören unter anderem Audi, ZDF, Deutsche Bank, Advance Bank, Hypo-Vereinsbank und ADIG. (pmz)