JPEG oder Raw

Sind die Unterscheide zwischen dem JPEG aus der Kamera und einer am PC entwickelten Raw-Datei immer noch so groß, dass man in jedem Fall die Rohdaten verwenden sollte? Michael Jordan geht dieser Frage nach und gibt am Beispiel einiger Kameramodelle eine Einschätzung zum Vergleich von JPEG und Raw.

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Lesezeit: 28 Min.
Von
  • Michael Jordan
Inhaltsverzeichnis

Wer vorurteilsfrei die Frage: „Soll ich JPEG oder Raw fotografieren?“ in einem Forum oder bei einem Fotostammtisch stellt, wird überrascht sein, wie schnell diese Frage die Gemüter erhitzt. In diesem Beitrag möchten wir es etwas ruhiger angehen lassen und möglichst objektiv Vor- und Nachteile beleuchten. Der Blick auf die veränderte Situation bei der Kameratechnik und aber auch bei der Verwendung der Bilder in den letzten Jahren macht deutlich, dass es wichtig ist, diese Frage von Zeit zu Zeit neu zu stellen. Deshalb werfen wir einen Blick zurück, um aufzuzeigen, wie sich die Entscheidung für das eine oder andere Format immer mal wieder gewandelt hat. In einem zweiten Abschnitt zeigen wir auf, welche Möglichkeiten aktuelle Kameras bieten, die Qualität der bereits in der Kamera entwickelten JPEG-Bilder vor der Aufnahme zu verbessern und schauen uns auch die Ergebnisse an. Schließlich vergleichen wir Kamera-JPEG-Dateien mit Raw-Dateien, die mit der Standard-Einstellung entwickelt wurden. Dazu verwenden wir unter anderem Vergleichsaufnahmen aus dem c’t-Labor, die wir mit einer speziellen Methode verarbeiten, sodass die Abweichungen auf einen Blick sichtbar sind.

Seit rund 15 Jahren ist die Digitalfotografie etabliert. In dieser Zeit hat sich die Frage JPEG oder Raw immer mal wieder gestellt – auch unter wechselnden Vorzeichen. Wer um das Jahr 2000 eine professionelle Digitalkamera besaß, hatte in den meisten Fällen Erfahrung in analoger Fotografie gesammelt, doch von Digitalfotografie noch kaum Ahnung. Es gab nur wenige Fachbücher und das Internet steckte im Vergleich zu heute noch in den Kinderschuhen. Fachinformation gab es von Kamera- und Computerherstellern nur in geringem Umfang. Aus diesem Grund wurde im Allgemeinen erst mal nur JPEG fotografiert. Das ging schnell, ersparte die Filmentwicklung und das Vergrößern der Aufnahmen im Labor. Zudem war die Bearbeitung der Bilder am Computer so einfacher und schneller, da kein Raw-Konverter eingesetzt werden musste.

Die Ergebnisse waren brauchbar, doch im Nachhinein betrachtet halt irgendwie digital: also meist überschärft und recht bunt. Ein Blick auf die Qualität zeigte schnell, dass analog prozessbedingt zwar sehr viel langsamer, doch auch noch viel besser war. Das lag natürlich auch an der Auflösung der Kameras. Meine Kamera, eine Canon EOS 1D, bot eine Auflösung von vier Megapixeln (2464 x 1648 Bildpunkte). Besonders in feinen Strukturen und Verläufen schwächelten die Bilder sehr. Auch das Bildrauschen bei hohen ISO-Einstellungen – ISO 1600 galt schon als sehr hoch – war nicht optimal, doch allemal besser als der über lange Zeit sehr geschätzte Negativfilm Fujicolor 800.

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