comdirect verdreifacht Gewinn im Inlandsgeschäft

Hohe Anlaufverluste im Ausland drücken den Internet-Wertpapier-Dienstleister 2001 aber voraussichtlich in die Verlustzone.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Commerzbank-Tochter comdirect hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Gewinn im Deutschland-Geschäft nach eigenen Angaben mehr als verdreifacht. Der Vorsteuergewinn kletterte demnach von knapp 21 auf mehr als 67 Millionen Euro. Mit 575.000 Kunden habe man die Position als größter deutscher Wertpapier-Dienstleister im Internet verteidigt, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. In Deutschland habe die Zahl der Kunden im letzten Jahr um mehr als 100 Prozent zugenommen; die Zahl der Beschäftigten sei um 86 Prozent, auf jetzt 1400 Mitarbeiter gestiegen.

Im laufenden Geschäftsjahr werde das Unternehmen wegen "hoher Anlaufkosten im Ausland" aber voraussichtlich in die Verlustzone rutschen, sagte Vorstands-Chef Bernt Weber. Der comdirect-Start in Großbritannien, Frankreich und Italien habe bereits in der Konzernbilanz für 2000 Spuren hinterlassen. Trotz der hohen Gewinne in Deutschland betrug der Vorsteuergewinn des Gesamtkonzerns lediglich 26 Millionen Euro. Weber bezifferte die Anlaufverluste der ausländischen Töchter "im Sinne von Investitionen" auf 30 Millionen Euro.

Noch in diesem Jahr will comdirect auch als Emissionshaus aktiv werden. Derzeit laufe der Aufbau der neuen Investmentbank-Sparte, teilte Weber mit. Angesichts des rapiden Kursverfalls der comdirect-Aktie verteidigte Weber den Ausgabepreis von 31 Euro im Juni 2000 als "absolut marktgerecht". Zuletzt lag der Kurs bei 11 Euro. (pmz)