Tweet löst epileptischen Anfall aus: US-Journalist zieht vor Gericht

Ein US-Journalist mit Epilepsie hat als Reaktion auf seine Trump-Berichte zweimal Videos geschickt bekommen, die einen Anfall auslösen sollten. Gegen den zweiten Angreifer zieht er nun vor Gericht, da es sich um eine gezielte Attacke gehandelt habe.

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Tweet löst epileptischen Anfall aus: US-Journalist zieht vor Gericht

(Bild: Andreas Eldh, CC BY 2.0)

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Ein US-Journalist geht gerichtlich gegen einen anonymen Twitter-Nutzer vor, der ihm gezielt eine Videosequenz geschickt haben soll, um damit einen epileptischen Anfall zu provozieren. Details dazu machte der Autor des US-Magazins Newsweek am Montag öffentlich, nachdem er auf Twitter über den Angriff geschrieben hatte.

Der an Epilepsie erkrankte Eichenwald hatte die Krankheit in Artikeln öffentlich thematisiert und wurde auf Twitter nicht das erste Mal mit einer für ihn derart gefährlichen Bildersequenz attackiert: Bereits im Oktober hatte er einen ersten solchen Angriff auf Newsweek beschrieben und einem mutmaßlichen Anhänger des damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zugeschrieben.

Eichenwald schreibt seit Monaten über die Geschäftsgebaren des nun gewählten US-Präsidenten Donald Trump und hat sich unter dessen Anhängern viele Feinde gemacht. Am 15. Dezember soll ihm ein – inzwischen gesperrter – Twitter-Nutzer ein Video geschickt haben, das "bekanntermaßen epileptische Anfälle auslösen" könne. Der dazu verfasste Text: "Du verdienst einen Anfall für deine Beiträge", zeige, dass es sich um einen gezielten Angriff gehandelt habe, argumentiert Eichenwald.

Anders als im Herbst, als er sein Tablet rechtzeitig habe fallen lassen, habe er diesmal einen Anfall erlitten. Um den Angreifer dafür vor Gericht zu bringen, verlangt Eichenwald von Twitter die Herausgabe aller nötigen Informationen. (mho)