Prinzessin Leia und doch so viel mehr: Carrie Fisher ist tot

Hollywood war Carrie Fishers Leben. In der Filmmetropole als Tochter von Promis geboren, wurde sie mit 20 zum Star. Dann spielte sie in mehr als 40 Filmen, kämpfte aber auch gegen Alkohol- und Drogensucht. Nun ist sie im Alter von 60 Jahren gestorben.

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Ein Leben in Hollywoods Licht und Schatten: Carrie Fisher ist tot

Carrie Fisher in ihrer bekanntesten Rolle

(Bild: The Walt Disney Company)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Gisela Ostwald
  • dpa
Inhaltsverzeichnis

Als Prinzessin Leia wurde Carrie Fisher weltberühmt. Damals war die US-Schauspielerin, Tochter der Hollywood-Promis Debbie Reynolds und Eddie Fisher, gerade 20. Im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere drehte sie mit Größen wie Laurence Olivier, John und James Belushi, Woody Allen, Warren Beatty, Julie Andrews und Joanne Woodward. Auch am Broadway und auf anderen Bühnen war sie zu Hause. Trotzdem blieb sie Zeit ihres Lebens aber vor allem die Heldin aus Star Wars. Jetzt starb Fisher im Alter von 60 Jahren.

Noch 2016 hatte sich Fisher zusammen mit Reynolds (84) für die HBO-Dokumentation "Bright Lights: Starring Carrie Fisher und Debbie Reynolds" filmen und interviewen lassen. Mutter und Tochter wohnten zuletzt nebeneinander und sahen sich fast täglich – sie verheimlichten aber auch ihr oft angespanntes Verhältnis nicht. Fishers Vater, der Sänger Eddie Fisher (1928-2010), hatte die Familie bald nach der Geburt der gemeinsamen Tochter verlassen und Elizabeth Taylor geheiratet.

Carrie Fisher war 15, als sie die Schule aufgab und mit der Mutter in dem Broadway-Revival "Irene" auftrat. Ihr Filmdebüt folgte zwei Jahre später neben Warren Beatty, Julie Christie und Goldie Hawn in "Shampoo". Weltberühmt und zu einer Heldin für mehr als eine Generation wurde sie dann zwei Jahre später mit ihrer Rolle der Prinzessin Leia in "Star Wars IV – A New Hope". Diese Rolle sollte sie dann noch in drei weiteren Filmen verkörpern, zuletzt 2015 in "Stars Wars: Episode VII". In dieser Rolle habe habe sie jungen Mädchen überall als Inspiration für Kraft und Selbstvertrauen gedient, sagte nun Kathleen Kennedy, die Chefin von Lucasfilm: "Wir werden sie sehr vermissen."

Carrie Fisher auf der San Diego Comic 2015

(Bild: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0 )

Fisher war ein knappes Jahr (1983-1984) mit dem Sänger Paul Simon verheiratet und hatte eine Tochter, Billie Catherine Lourd, mit dem Künstleragenten Bryan Lourd. Sie spielte in mehr als 40 Filmen mit, darunter "Blues Brothers", "Harry und Sally" und "Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper". Außerdem war sie im Fernsehen beliebt, schrieb Romane und arbeitete an Drehbüchern mit. Ihre Autobiografie "Wishful Drinking" wurde als Dokumentation verfilmt und von Fisher in Ein-Personen-Shows auf Bühnen in Los Angeles, New York und Boston aufgeführt. Ihr erster Roman, "Grüße aus Hollywood", wurde 1990 mit Meryl Streep, Shirley McLaine und Dennis Quaid in den Hauptrollen verfilmt.

In Interviews mit den Sendern ABC und BBC schilderte Fisher, wie schwer der Druck der Unterhaltungsindustrie auf ihr lastete. Sie habe in Alkohol, Kokain und Medikamenten Zuflucht gesucht, erzählte sie. Auch in einigen von Fishers Romanen geht es um Drogen- und Alkoholmissbrauch.

Ende Dezember hatte Fisher auf dem Flug von London kurz vor Los Angeles einen schweren Herzinfarkt erlitten. Nach Angaben der Fluggesellschaft United Airlines schlugen die Flugbegleiter Alarm, weil eine Passagierin in der Luft das Bewusstsein verloren hatte und auf Maßnahmen an Bord "nicht reagierte". Nach der Landung konnten Rettungshelfer mit der nötigen Ausrüstung sie wieder zurückholen. Nun starb sie wenige Tage später, berichtet das US-Magazin People unter Berufung auf Fishers Tochter Billie Lourd. Die meinte demnach: "Die Welt hat sie geliebt." (mho)