Ultra HD Blu-ray: Ankündigung eines neuen Samsung-Players lässt Raum für Spekulationen

Samsung will auf der CES 2017 einen neuen Player für das 4K-Disc-Format Ultra HD Blu-ray präsentieren. Die Feature-Liste des "M9500" wirft allerdings einige Fragen auf.

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Ultra HD Blu-ray: Ankündigung eines neuen Samsung-Players lässt Raum für Spekulationen

(Bild: Samsung)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Manche Firmen – wie Sony oder LG – haben noch nicht einmal ihren ersten Player für die Ultra HD Blu-ray auf den Markt, da kündigt Samsung bereits die zweite Generation von Abspielgeräten für die Discs an, auf denen Filme mit einer ultrahohen "4K"-Auflösung von 3840 × 2160 Bildpunkten (2160p) gespeichert sind. Das "M9500" genannte Modell soll Anfang Januar auf der in Las Vegas stattfindenden Elektronikmesse CES präsentiert werden.

Äußerlich unterscheidet sich der Neuling vom aktuellen Modell K8500 kaum: Wie der Vorgänger kommt auch der M9500 in einem Curved-Design daher. Erfreulicherweise ist im – derzeit noch unbekannten – Preis des Gerätes nun aber ein Display eingeschlossen.

Bei den inneren Werten soll sich hingegen einiges getan haben. So ist der neue Player in der Lage, 360-Grad-Fotos und Videos abzuspielen, die man mit seinem Mobilgerät angefertigt hat. Heimcineasten mit geräuschempfindlichen Nachbarn dürfen sich wiederum über einen "Private Cinema"-Modus freuen, bei dem der Ton über Bluetooth an einen entsprechend ausgerüsteten Kopfhörer übertragen wird.

Rätsel gibt allerdings ein von mehreren US-Medien berichtetes Feature auf, wonach der M9500 das Videobild von der UHD-Blu-ray analysiert und automatisch optimal an die Fähigkeiten des Fernsehers anpasst.

Diese Aussage dürfte sich vor allem auf Discs beziehen, auf denen Videobilder mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) gespeichert sind. Im Vergleich zum bisherigen Videostandard mit gewöhnlichem Kontrastumfang (Standard Dynamic Range, SDR) ermöglicht dies wesentlich lebendigere Bilder. Da allerdings nicht jeder Fernseher die Spitzenhelligkeit erreicht, für die HDR-Videos gemastert sind, muss gegebenenfalls der Videoprozessor im HDR-Fernseher ein sogenanntes "Tone Mapping" vornehmen. Dabei wird der Kontrastumfang des HDR-Bildes passend zu den Fähigkeiten des Fernsehers verringert.

Samsung hatte nun vor einiger Zeit mit "HDR+" einen neuen Bildmodus bei einigen seiner Fernseher eingeführt. Laut Hersteller sollten durch diese Bildoptimierung alle Videobilder eine "optische Aufwertung" erfahren. Denkbar ist also, dass ein solcher Modus nun auch im M9500 angeboten wird – und somit an einer früheren Stelle der Wiedergabekette zum Einsatz käme.

Allerdings bleibt dann die Frage, wie der Player von den technischen Fähigkeiten des TVs erfährt. Einige Experten gehen daher davon aus, dass das Feature nur im Zusammenspiel mit Samsung-Fernsehern nutzbar sein wird.

Denkbar ist auch, dass Samsung künftig auf dynamisches HDR setzt, bei denen die Metadaten zum vom Filmstudio gewünschten Bildeindruck Szene für Szene zum TV übertragen werden. Dafür wäre aber mehr nötig als ein neuer Player: Die passenden Metadaten müssten auf den Scheiben abgelegt sein, zudem müsste deren Übertragung über HDMI erst noch spezifiziert werden.

Mit Dolby Vision existiert zwar bereits eine eine dynamische HDR-Variante, die bereits bei Videostreaming-Diensten zum Einsatz kommt. Samsung erteilte Dolby Vision allerdings gegenüber heise online bereits eine deutliche Absage.

Andererseits ist aber bekannt, dass Samsung selbst mit dynamischen HDR experimentiert; auf der Broadcasting-Fachmesse NAB demonstrierte das Unternehmen in diesem Jahr bereits seine Entwicklungen. Wahrscheinlich ist auch, dass sich die "bedeutende Ankündigung", die die HDMI LA nach eigenen Angaben auf der CES machen will, um dynamische HDR-Varianten drehen wird. (nij)