Web.de verdreifacht die Verluste

Die Zahl der registrierten Anwender des Internet-Portals und Freemailers hat sich aber nach Angaben von Web.de fast verzehnfacht.

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  • dpa

Die deutsche Internet-Firma Web.de, die ein Internet-Portal und einen Freemail-Dienst betreibt, hat ihren Verlust im vergangenen Geschäftsjahr fast verdreifacht. Die Gewinnzone werde wahrscheinlich erst im vierten Quartal 2002 erreicht, sagte Vorstandschef Matthias Greve bei der Bilanzvorlage am heutigen Donnerstag in Stuttgart. Ursprünglich wollte Web.de bereits Ende dieses Jahres schwarze Zahlen schreiben. Der Umsatz kletterte 2000 um 246 Prozent auf 11,9 Millionen Euro; der Jahresfehlbetrag betrug 29,9 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 10,2 Millionen Euro.

Die Aktie gehörte am Neuen Markt zu den Tagesverlierern und gab bis zum frühen Abend um fast 17 Prozent auf 5 Euro nach. Web.de machte den schwächelnden Online-Werbemarkt, Investitionen in die Werbung neuer Kunden sowie hohe Entwicklungskosten für das schwache Ergebnis verantwortlich. Die Zahl der registrierten Anwender des Internet- Portals wurde im vergangenen Jahr mit 3 Millionen fast verzehnfacht. Nach 4 Millionen Kunden im Februar 2001 will Greve bis zum Jahresende die 6-Millionen-Marke anpeilen. Mit einer Reichweite von 28,4 Prozent ist Web.de nach eigenen Angaben in die Spitzengruppe vorgestoßen und rangiert derzeit hinter T-Online und Yahoo auf Platz drei. Vor 13 Monaten lag das Unternehmen noch an 14. Stelle, hieß es.

Mit der Einführung neuer Dienste will der Karlsruher Portal-Betreiber neue Umsätze generieren. Damit begegne man der aktuellen Schwäche des Online-Werbemarktes, dessen langfristiges Potenzial jedoch unverändert gegeben sei. Neben der klassischen Online-Werbung sollen die drei Standbeine E-Commerce, Business-to-Business sowie innovative Dienste die wesentlichen Wachstumsmotoren für Web.de sein. Schon jetzt werde mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb der klassischen Online-Werbung erzielt. (dpa) / (jk)