Browser-Add-On Stylish lässt Nutzerdaten sammeln

Das Add-On "Stylish" für Browser wie Chrome, Safari, Firefox und Opera erfasst unter dem neuen Besitzer anonyme Nutzerdaten und wertet sie in Kooperation mit SimilarWeb aus. Ein Opt-Out steht aber zur Verfügung.

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Add-on

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Lea Lang
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Die Entwickler des Browser-Add-Ons Stylish bekämpfen den internen Ressourcenmangel seit Oktober 2016 durch eine Kooperation mit SimilarWeb, einer Firma für digitale Marketinginformationen. Einher geht damit eine Änderung der Datenschutzrichtlinie – das Add-On sammelt nun anonyme Nutzerdaten. Mit dem aktuellen Update für die Chrome-Erweiterung steht aber zumindest für diesen Browser eine Option zum Deaktivieren des Datensammelns bereit.

Mit dem Browser-Add-On Stylish lassen sich die Erscheinungsbilder von Webseiten ändern. Es stellt vorgefertigte CSS-Stile zur Verfügung, außerdem können Nutzer selbst Stylesheets herstellen mit Hilfe der Plattform Userstyles. Im zugehörigen Forum ist auch die Stellungnahme des neuen Besitzers Justin Hindman zu finden, der seit Oktober 2016 Stylish innehat.

Hindman gibt darin bekannt, dass anonyme Daten bei Nutzung der Erweiterung von SimilarWeb erfasst würden. Auch persönliche Informationen werden vom Add-On gesammelt, falls der Nutzer sie freiwillig bereitstellt. Dazu gehörten Namen und E-Mail-Adressen, die aber laut Policy ausschließlich zwischen den Stylish-Betreibern und dem registrierten Nutzer verbleiben. Registrierung, persönlicher Kontakt mit dem Support sowie Foren- und Blogkommentare führten zur Generierung dieser Informationen. Für die Nutzung des Add-Ons ist keine Registrierung notwendig, daher geht es nur um anonyme Nutzerdaten.

Anonyme Nutzerinformationen würden seit dem letzten Update vom 3. Januar 2017 zumindest in Chrome zur "Festlegung von Nutzerzahlen durch Stylish-Entwickler" durch das Add-On gesammelt. Diese Option kann nicht deaktiviert werden, ohne für neue CSS-Stile die Seite besuchen zu müssen – mit Einwilligung in die Datenweitergabe schlägt das Add-On neue Stile direkt im Menü vor, die Seite muss nur zur eigenen weiteren Recherche nach Stilen besucht werden. In Google Chrome geht der Nutzer dazu in die Einstellungen im Erweiterungs-Menü und entfernt dazu das Häkchen für "Anonyme Daten an Stylish-Entwickler senden":

(Bild: bleepingcomputer.com)

Für Mozilla Firefox ist seit August 2016 kein Update und damit auch keine Option vorhanden, der Datenerfassung durch die Erweiterung zu widersprechen. Von Stylish liegt trotz Aktualisierung ihrer Datenschutzrichtlinie noch keine klare Definition vor, welche Daten genau durch das Add-On gesammelt würden. Lediglich den Unterschied zwischen nicht-persönlichen und persönlichen Daten erklärt die Richtlinie neben der Opt-out-Funktion, falls man mit der Übertragung der anonymen Nutzerdaten nicht einverstanden sei.

Laut seinem Blog-Eintrag suchte Hindman monatelang nach einem Partner mit Ressourcen, um das volle Potenzial des Add-Ons ausschöpfen zu können. Gerade die "Sichtweite" im Bereich der Nutzerdaten und damit das Ranking der "meistbesuchten Seiten in jedem Land" sei für Stylish eine wichtige Bereicherung, um die passenden Stile anbieten zu können.

Im Forum kommt es seit Herbst 2016 vermehrt zu Kritik, da die Stylish-Updates zumindest in Opera und Firefox teilweise Probleme verschlimmern würden, anstatt sie zu beheben. Trotzdem sollen derzeit 2 Millionen Menschen das Browser-Add-On nutzen, berichtet Bleeping Computer. (lel)