Vernetzte Dinge und Städte: Umweltministerium sorgt sich um Mobilfunkstrahlung

Viele Digitalprojekte seien mit dem Einsatz elektromagnetischer Felder verbunden und führten so zu einer höheren Strahlenbelastung der Bevölkerung, warnt das Umweltministerium. Es will Forschung dazu fördern.

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Vernetzte Dinge und Städte: Umweltministerium sorgt sich über Mobilfunkstrahlung
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Wachsende Emissionen zusätzlicher Funkmasten und drahtlos vernetzter Gegenstände in Haus, Hof und ganzen Kommunen geben dem Umweltbundesministerium zu denken. Viele Projekte der digitalen Agenda der Bundesregierung rund um das Internet der Dinge seien "mit dem Einsatz elektromagnetischer Felder verbunden", hält das Ministerium im Jahresbericht 2016 aus Berlin über Gefahren durch Mobilfunkstrahlung fest.

"So wird die Entwicklung der Städte hin zu Smart Cities einen erheblichen Ausbau kabelloser Informations- und Kommunikationstechnik zur Folge haben", heißt es in dem Bericht. Damit verbunden beziehungsweise parallel laufe der Ausbau der digitalen Infrastruktur wie etwa "die Entwicklung der fünften Generation des Mobilfunks" (5G). Künftig werde die Zahl der Strahlen emittierenden Anlagen und Geräte stark zunehmen. Dies gelte auch für vernetzte Dinge, "die in der Nähe des Menschen betrieben werden".

Derzeit befindet sich die Strahlenbelastung nach Regierungsansicht trotz des Smartphone-Booms noch im grünen Bereich. Das Umweltministerium stellt auf Basis neuerer Forschungsergebnisse zur gesamten Mobilfunktechnik fest, dass durch die geltenden Grenzwerte der aktuellen Verordnung "zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes" die Bevölkerung "ausreichend vor gesundheitlichen Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder geschützt ist".

Um die fachlichen Grundlagen für die Risikobewertung weiter zu verbessern, will das Umweltministerium weiterhin gemeinsam mit Mobilfunkunternehmen gezielt insbesondere Studien zu Langzeitwirkungen und Reaktionen bei Kindern, Senioren und Kranken fördern. Noch sei unklar, was etwa eine "intensive Handynutzung über mehr als 15 Jahre" hinweg für Folgen haben könnte. Generell müsse das Feld der Elektrosensibilität weiter ausgeleuchtet und die "Datenlage hinsichtlich neuer Technologien" verbessert werden. (anw)