Intel Compute Card: Winziges PC-Modul

Noch 2017 will Intel x86-Minirechner im neuen "Compute Card"-Format herausbringen; sie sind für Smart TVs, Verkaufsautomaten, Roboter, Digital Signage und andere Embedded Systems gedacht.

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Intel Compute Card

Intel Compute Card im Vergleich mit einer Kreditkarte.

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.

Bisher verrät Intel leider erst wenige Details zur kommenden "Compute Card", die der Prozessorgigant noch im laufenden Jahr auf den Markt bringen will. Doch das Format beeindruckt: Ein 5 Millimeter starkes Modul mit 5,5 und 9,5 Zentimeter langen Seiten enthält einen x86-Prozessor mit wohl bis zu 6 Watt Thermal Design Power, RAM, (Flash-)Massenspeicher und einige I/O-Schnittstellen. Letztere sind unter anderem über eine mechanische Variante von USB Typ C nutzbar, das beispielsweise außer USB 3.x auch DisplayPort oder HDMI überträgt.

Herzstück der Compute Card könnte eine Version des Systems-on-Chip "Apollo Lake" sein, also der aktuellen Atom-Generation E3900. Aber auch die Y-Versionen der Core-Prozessoren passen in den 6-Watt-TDP-Rahmen.

Etabliert sich das Compute-Card-Format, könnten andere Hersteller Geräte mit Compute-Card-Schacht bauen, in dem das wechselbare x86-Modul sitzt und sich je nach Bedarf leicht austauschen lässt. Auch Generationswechsel bei der x86-Technik sind damit leicht zu bewältigen.

Intel nennt als potenzielle Einsatzgebiete Verkaufsautomaten, Smart TV, digitale Anzeigetafeln (Digital Signage), Roboter, Haushaltsgeräte und andere Embedded Systems.

Intel Galileo, Joule, Edison, Curie

(Bild: Intel)

Intel selbst hat schon die Rechenmodule Galileo (Arduino-kompatibel), Edison, Curie und Joule auf den Markt gebracht. Bei Windows 10 for IoT hat sich Microsoft trotzdem für den RasPi als Plattform entschieden.

Das Konzept des portablen Computermoduls taucht immer wieder auf, hat sich bisher aber nie wirklich etabliert. Schon vor etwa 15 Jahren hatte IBM das MetaPad mit Transmeta-CPU vorgestellt, das jedoch sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwand. In jüngerer Zeit wird der Raspberry Pi (RasPi) gerne als modulares Herzstück für größere Geräte genutzt, etwa im Pi-Top oder PiPad oder in Industriesteuerungen wie RailPi oder Revolution Pi. Auch Kombinationen aus Smartphone und Notebook sind bekannt, etwa Asus Padfone mit Android und Windows-Continuum-Geräte wie HP Elite X3 und Acer Liquid Jade Primo. (ciw)