Digitalradio: Norwegen beginnt mit Abschaltung von UKW-Stationen
Um den Wechsel zum Digitalradio voranzutreiben, werden Norwegens UKW-Stationen im Laufe des Jahres abgeschaltet. Sender und Zuhörer müssen auf DAB wechseln. Der Schritt wird neugierig beobachtet, planen andere Länder doch ähnliches.
Norwegen will kommende Woche mit der Abschaltung der großen UKW-Stationen beginnen, um den Wechsel zum Digitalradio DAB zu beschleunigen. Zuerst soll am 11. Januar die Ausstrahlung der UKW-Radiosender in der Stadt Bodø in der Provinz Nordland eingestellt werden, danach immer weiter südliche Sendestationen, erläutert die BBC. Bis Ende des Jahres sollen alle großen UKW-Stationen abgeschaltet sein, lediglich einige kleine Regionalsender wollen noch bis 2022 auf Sendung bleiben, schreibt The Local. Der Schritt sei beschlossen und nicht mehr aufzuhalten, auch wenn damit Millionen Radios weitgehend funktionslos gemacht werden und eine Mehrheit der Norweger gegen die Abschaltung ist.
Generalprobe für andere Länder
Über Digitalradio können mehr Sender in besserer Qualität übertragen werden. Aber die Radiohörer sind an UKW gewöhnt und setzen auch jede Menge dafür geeignete Geräte ein, die mit DAB nicht kompatibel sind. In Norwegen sind laut BBC rund zwei Millionen Autos betroffen, die mit einem rund 170 Euro teuren Adapter nachgerüstet werden müssten.
Der Abschied vom UKW-Radio sei damit auch ein Test, der anderswo neugierig beobachtet werde, zitiert die BBC einen britischen Radio-Experten. In Ländern wie Dänemark, Schweden, der Schweiz, Südkorea und eben auch Großbritannien gebe es ebenfalls Ausstiegspläne. In Deutschland dagegen ist die nötige DAB-Verbreitung noch nicht einmal ansatzweise erreicht und schon voriges Jahr wurde von einem möglichen Ausstieg im Jahr 2025 wieder Abstand genommen. (mho)