US-Energieministerium: Cyberangriffe auf Energieversorger nehmen zu

In einem Report warnt das US-Energieministerium vor den Gefahren durch Cyber-Attacken auf Energienetze. Die Attacken würden immer häufiger und ausgefeilter.

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Stromzähler

(Bild: dpa, Jens Büttner/Archiv)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Diercks

Wie das Nachrichtenportal Bloomberg berichtet, warnt das USA-amerikanische Energie-Ministerium vor Cyberattacken, die sich gegen kritische öffentliche Infrastrukturen richten. Dazu gehören zum Beispiel Stromversorger, Gaspipelines, das Gesundheitssystem und Verkehrsbetriebe. Die Versuche würden an Anzahl, Intensität und technischem Anspruch deutlich zunehmen. Das hat die Behörde in ihrem knapp 500 Seiten starken Quadrennial Energy Review (PDF)beschrieben, kommentiert und Forderungen abgeleitet.

Sie spricht explizit davon, dass ein flächendeckender Stromausfall - ausgelöst durch einen Cyberangriff - nicht nur der Wirtschaft und dem Wohlergehen der Bevölkerung massiven Schaden zufügen könnte, sondern auch die Verteidigungsfähigkeit des Landes gefährlich schwächen würde.

Die US-amerikanische Energiebehörde will kritische Infrastrukturen besser vor Cyber-Angriffen schützen.

(Bild: US Department of Energy)

Der Energiereport konstatiert, dass einerseits die Risiken stark zunehmen, anderseits die Abwehrmaßnahmen nicht hinterher kämen. Die Behörde fordert daher, Steuermittel im großen Stil etwa für die bessere Sicherung von Atomkraftwerken bereitzustellen. Bei den gewünschten Investitionen geht es um Summen zwischen 350 Mrd. Bis 500 Mrd. US-Dollar.

Bislang hätte es zwar noch keine größeren Angriffe auf das Stromnetz in den USA gegeben, „kleinere“, etwa mit Ransomware, gehörten jedoch zum Tagesgeschäft, würden allerdings die Energieversorgung nicht ernsthaft gefährden. Man sei hier jederzeit Herr der Lage. Die Cyber-Attacke auf das ukrainische Energienetz im Dezember 2015, die einen flächendeckenden Stromausfall auslöste, zeige jedoch, was in dieser Hinsicht möglich sei. Diese koordinierte Angriffsserie sei die bisher anspruchsvollste und betraf zahlreiche Einrichtungen der lokalem Energieversorger. (jd)